In Frankreich wird erneut gestreikt. In Paris kam es bei Protesten zu gewalttätigen Ausschreitungen, die Polizei setzte Tränengas ein.
Am fünften Tag der Fußball-EM in Frankreich haben die Gewerkschaften erneut gegen die umstrittene Arbeitsmarktreform von Staatschef Francois Hollande mobil gemacht. Bei einer Großdemonstration in Paris zu Ausschreitungen zwischen Polizei und Demonstranten: Laut französischen Zeitungen setzte die Polizei Tränengas ein. Es gebe mehrere Verletzte und mindestens 13 Festnahmen. EM-Spiele finden am Dienstag in Paris nicht statt.
Die Polizei, die derzeit wegen der Gefahr von Anschlägen und Hooligan-Krawallen bei der Fußball-EM im Dauereinsatz ist, befürchtete bereits vorab neue Ausschreitungen am Dienstag. Gegen 130 Menschen, die bei früheren Demonstrationen wegen Krawallen festgenommen worden waren, wurde ein Demonstrationsverbot verhängt.
Eiffelturm geschlossen
Wegen streikender Mitarbeiter musste der Pariser Eiffelturm geschlossen bleiben. In Kraftwerken drosselten Mitarbeiter die Stromproduktion, im Großraum Paris wurden Hochspannungsleitungen unterbrochen.
Nach Angaben der Gewerkschaft CGT wurden mehr als 600 Busse angemietet, um Menschen zur Demonstration nach Paris zu bringen. Neben der Demonstration in der Hauptstadt waren rund 50 weitere Kundgebungen geplant.
Seit mehr als drei Monaten Proteste
Die Gewerkschaften protestieren schon seit mehr als drei Monaten gegen die Pläne des sozialistischen Präsidenten, der im Kampf gegen die hohe Arbeitslosigkeit unter anderem die 35-Stunden-Woche und den Kündigungsschutz lockern will. Bei Demonstrationen kam es in den vergangenen Wochen immer wieder zu gewalttätigen Krawallen.
(APA/Red.)