Ehefrau des Todesschützen droht Anklage wegen Mittäterschaft

Trauernde in Orlando.
Trauernde in Orlando.REUTERS
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Noor S. soll von den Plänen ihres Mannes gewusst haben. Sie chauffierte ihn zum Klub. Am Mittwoch schon könnte Anklage gegen sie erhoben werden.

Die Frau des Attentäters von Orlando wusste von den Plänen ihres Mannes. Gegen Omar M. Frau, Noor S., könnte deswegen noch am Mittwoch Anklage erhoben werden, sagte eine mit der Sache vertraute Person zur Nachrichtenagentur Reuters. Sie hat einen dreijährigen Sohn mit dem Attentäter.

Salman drohe eine Anklage wegen Mittäterschaft an 49 Morden und 53 versuchten Morden, berichtete der Sender Fox News unter Berufung auf eine FBI-Quelle. Es sei möglich, dass Mateen seine Ehefrau aus dem Nachtklub Pulse anrief, während er seine Tat verrichtete. Außerdem solle sie belangt werden, weil sie die Behörden nicht über die geplante Tat informiert und Beamte angelogen habe.

Mann wollte Klub auskundschaften

Sie habe ihren Mann jedoch angeblich von dem Attentat abhalten wollen. Das habe sie dem FBI gesagt, berichtete der Sender NBC. Sie sei bei ihm gewesen, als Mateen Munition und ein Holster gekauft habe. Weiterhin habe die Frau angegeben, ihren Mann einmal zu dem Club gefahren zu haben. Er habe das Pulse auskundschaften wollen, habe sie gesagt.

Doch Besucher des Lokals berichten, dass M. den Nachtklub mehrere Male besucht hatte. Zudem soll der 29-Jährige Dating-Apps für Homosexuelle verwendet haben. Die US-Behörden gehen diesen Berichten, dass der selbst homosexuell gewesen sein soll, daher nach. Selbsthass könne ein Faktor bei der Suche nach dem Motiv des Täters sein, sagte einer der Ermittler am Dienstag. Möglicherweise habe er durch die Tat zum Märtyrer werden wollen, um Absolution für die nach seiner Ansicht große Sünde zu erhalten.

(APA/dpa/Reuters/red.)

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