Der Frachter "Arctic Sea" gibt Rätsel auf . Denn von dem Schiff fehlte zwei Wochen lang jede Spur. Eine Chronologie der Ereignisse, sofern bekannt.
Das Verschwinden der "Arctic Sea" gibt Rätsel auf . Denn das Schiff, das am 21. Juli von der westfinnischen Küste ablegt und am 29. Juli das bisher letzte Mal ein Signal zur Küste sendet, galt mehr als zwei Wochen als verschollen. Seither brodelt die Gerüchteküche: Wurde das Schiff von Piraten entführt, schmuggelt es Drogen oder gar Waffen? Eine Chronologie der Ereignisse:
24. Juni 2009: Die "Arctic Sea" legt, aus dem algerischen Bejaia kommend, in Kaliningrad zur Reparatur an und bleibt zwei Wochen im Hafen. Anschließend fährt sie nach Pietarsaari/Jakobstad (Westfinnische Küste, nördlich von Vaasa)
21. Juli: Das Schiff läuft aus Pietarsaari/Jakobstad aus
24./25. Juli: Zwischen Gotland und Öland vollführt die "Arctic Sea" laut schwedischer Polizei "seltsame Manöver". Eine Gruppe Bewaffneter, die sich als Drogenermittler ausgegeben haben, soll das Schiff in ihre Gewalt gebracht und durchsucht haben. Danach setzt das Schiff seine Fahrt Richtung Dänemark/Nordsee fort.
28. Juli: Funkkontakt mit britischer Küstenwache.
29. Juli: Positionsmeldung aus dem südlichen Ärmelkanal (zwischen Bretagne und Cornwall)
30. und 31 Juli: Angebliche Sichtungen im Golf von Biskaya und vor der portugiesischen Küste
4. August: Planankunft im algerischen Hafen Bejaia
13. August: Ein gleich großes, aber namenloses Schiff wird im Hafen von San Sebastian (Spanien) beobachtet - die spanischen Behörden dementieren.
14. August: Russische Medien berichten, eine Fregatte der russischen Marine westlich von Gibraltar hat die Verfolgung eines der "Artic Sea" ähnlichen Schiffes aufgenommen - die Marine dementiert.
14. August: Medienberichten zufolge wurde der Frachter 700 Kilometer nordwestlich der Kapverdischen Inseln geortet.
15. August: Ein Signal der "Arctic Sea" wird angeblich im Golf von Biscaya vor der französischen Hafenstadt La Rochelle empfangen. Möglicherweise befindet sich das Gerät des Automatischen Identifikationssystems aber nicht mehr an Bord des Frachters. Die Behörden dementieren.
15. August: Für das verschwundene Frachtschiff ist eine Lösegeldforderung eingegangen. Wie die finnische Polizei am Wochenende bestätigte, ermittelt sie in der Sache wegen Erpressung.
17. August: Die "Arctic Sea" wurde 400 Seemeilen entfernt von den kapverdischen Inseln geortet. Die Besatzung wurde auf ein russisches Kriegsschiff gebracht.
(APA, Red.)