Trump setzt Wahlkampfmanager Lewandowski vor die Tür

Donald Trump verzichtet künftig auf die Dienste von Corey Lewandowski (li.).
Donald Trump verzichtet künftig auf die Dienste von Corey Lewandowski (li.).REUTERS
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Schlechte Umfragewerte und schlechte Presse zwingen den Präsidentschaftskandidaten zum Handeln. Innerparteilich formiert sich neuer Widerstand gegen Trump.

Donald Trump trennt sich angesichts schlechter Umfragewerte und einer kriselnden Kampagne von seinem Wahlkampfmanager Corey Lewandowski. Eine Sprecherin des republikanischen Präsidentschaftsbewerbers dankte Lewandowski am Montag für seine harte Arbeit. Mehrere US-Medien zitierten aus der Erklärung.

Nur vier Wochen vor dem entscheidenden Parteitag der Republikaner in Cleveland und gut vier Monate vor der Präsidentschaftswahl hatten sich der innere Zirkel des Trump-Teams und die Kinder des Milliardärs am Montag in New York getroffen. Angesichts schlechter Umfragewerte und schlechter Presse in den vergangenen Wochen wollten sie über die weitere Strategie im Wahlkampf beraten.

Innerparteiliche Gegner

Innerparteiliche Gegner des US-Rechtspopulisten Donald Trump rechnen sich wachsende Chancen aus, dessen Präsidentschaftskandidatur doch noch zu verhindern. Wie die Zeitung "Washington Post" am Montag berichtete, will eine Gruppierung innerhalb der Republikanischen Partei dazu die Regeln für den Nominierungsparteitag im Juli ändern.

Der Immobilienmilliardär und politische Quereinsteiger hatte die Vorwahlen souverän gewonnen und dabei 16 Rivalen aus dem Weg geräumt. 1415 Delegierte sind nach den Regeln der Partei bisher beim Parteitag vom 18. bis 21. Juli in Cleveland bisher dazu verpflichtet, für Trump zu stimmen. 1237 Stimmen braucht er für die Nominierung.

"Befreit die Delegierten"

Die neu formierte Gruppe der Trump-Gegner bei den Republikanern nennt sich "Befreit die Delegierten" und hat nach eigenen Angaben bereits die Unterstützung hunderter Delegierter und Ersatzdelegierter. Die Gruppe sammelt laut "Washington Post" Gelder für einen Fonds, aus dem Rechtsstreitigkeiten um die Parteitagsregeln finanziert werden sollen. Der Parteivorsitzende der Republikaner, Reince Priebus, hält eine solche Reform der Regeln für ausgeschlossen.

Trump selbst wiederum nannte eine solche Regeländerung "total illegal" und warf seinen früheren Vorwahl-Rivalen Jeb Bush und Ted Cruz vor, seine Kandidatur unterminieren zu wollen.

Ermutigt fühlt sich die Gruppierung "Befreit die Delegierten" auch durch jüngste Äußerungen des mächtigen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Paul Ryan. Dieser hatte in einem Fernsehinterview gesagt, es sei nicht "sein Job", den Delegierten zu sagen, wie sie sich verhalten sollten: "Sie machen die Regeln. Sie treffen ihre Entscheidungen", sagte er. Ryan hatte Trump nur sehr zögerlich seine Unterstützung für die Präsidentschaftskandidatur ausgesprochen.

(APA/dpa)

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