Am 21. Dezember 1988 zerriss eine Bombe in 10.000 Metern Höhe über Lockerbie eine Boeing 747. 270 Menschen wurden bei dem Attentat getötet.
Der Name des schottischen Dorfes Lockerbie steht für eines der schwersten Flugzeug-Attentate der Luftfahrtgeschichte. Am 21. Dezember 1988 zerriss eine Bombe in 10.000 Metern Höhe über Lockerbie eine Boeing 747 der amerikanischen Fluggesellschaft PanAm. An Bord starben 259 Menschen. Elf Dorfbewohner wurden von Flugzeugtrümmern erschlagen.
Zwei hochrangige Mitarbeiter des libyschen Geheimdienstes wurden als Attentäter beschuldigt. Sie sollen einen Koffer mit einer Bombe von Malta aus auf die Reise geschickt haben. Drei Jahre nach dem Anschlag erließen die USA und Großbritannien Haftbefehl gegen die Agenten. Um ihre Auslieferung zu erzwingen, verhängten die Vereinten Nationen im März 1992 Sanktionen gegen Libyen.
Tripolis überstellte die Verdächtigen, machte aber zur Voraussetzung, dass die Vereinten Nationen regelmäßig ihre Haftbedingungen überprüfen. Im Jänner 2001 wurde der Libyer Abdel Bassit Ali al-Megrahi von einem Sondergericht nach schottischem Recht in den Niederlanden zu lebenslanger Haft verurteilt. Der zweite Angeklagte wurde freigesprochen.
In einer Berufungsverhandlung wurde der Schuldspruch im März 2002 bestätigt. Der bis dahin in den Niederlanden inhaftierte Terrorist wurde zur Verbüßung seiner Strafe nach Schottland gebracht. Libyen erklärte sich im April 2003 für den Anschlag verantwortlich und sagte Entschädigungszahlungen von insgesamt 2,7 Milliarden US-Dollar (1,91 Mrd. Euro) an die Hinterbliebenen zu. Als Reaktion darauf hob der Sicherheitsrat die Sanktionen auf. Am 15. Mai 2006 strichen die USA Libyen von ihrer Terrorliste.
(Ag.)