US-Senatoren für Untersuchung von Megrahi-Amnestie

(c) AP (Amr Nabil)
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Lockerbie-Attentäter wegen britischer Ölinteressen in Libyen freigelassen? Megrahi, der laut Meinung der Ärzte noch maximal ein paar Monate zu leben hat, kündigte derweil an, eine Autobiografie vorzulegen.

Washington/London (ag.). Die BBC nennt ihn schon den „Lockerbie-Minister“: Kenny MacAskill, den schottischen Justizminister, der allein für die Freilassung des verurteilten Lockerbie-Attentäters Abdel Basset Ali al-Megrahi verantwortlich sein will. MacAskill musste dazu nicht nur am Montag den schottischen Abgeordneten Rede und Antwort stehen, auch mehrere US-Senatoren, darunter der prominente Joe Lieberman, fordern nun eine Untersuchung der Freilassung Megrahis. Denn ein Großteil der 270 Toten des Flugzeugattentats im Jahr 1988 waren US-Bürger.

Schon die Freilassung des todkranken Megrahi aus humanitären Gründen rief bis hin zu Präsident Barack Obama scharfe US-Kritik hervor. So richtig brach die Entrüstung dann los, nachdem Saif al-Islam, der Sohn des libyschen Staatschefs Muammar al-Gadhafi, den Gnadenerlass der schottischen Justiz in Zusammenhang mit britischen Ölinteressen in Libyen gebracht hatte.

Megrahi, der laut Meinung der Ärzte noch maximal ein paar Monate zu leben hat, kündigte derweil an, eine Autobiografie vorzulegen, in der er all seine Informationen über den Anschlag darlegen will. Die Täterschaft hat der ehemalige libysche Geheimagent stets bestritten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.08.2009)

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