Ulrichsberg-Treffen: "Abgrenzung zu Extremismus gescheitert"

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Präsident und Obmann der Ulrichsberg-Gemeinschaft traten zurück. Der wegen mutmaßlichem Internethandel mit NS-Devotionalien in Verruf geratene Ressenig bleibt im Amt.

Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) hat am Montag Abend die Beteiligung des Bundesheeres am umstrittenen Ulrichsberg-Treffen in Kärnten abgesagt. Auch zahlreiche Politiker wollten der Veranstaltung fernbleiben. Der Präsident der Ulrichsberggemeinschaft, der ehemalige SPÖ-LHStv. Rudolf Gallob, sowie Obmann Peter Steinkellner (VP), haben daraus die Konsequenzen gezogen. Beide gaben am Dienstag ihren Rücktritt bekannt. "Unser Weg ist nicht aufgegangen", erklärte Steinkellner. Am Donnerstag wurde das Ulrichsbergtreffen für heuer endgültig abgesagt.

Vizepräsident Engelbert Tautscher und der Geschäftsführende Obmann Wolf Dieter Ressenig sollten nach Meldungen von Dienstag das Ulrichsberg-Treffen organisieren und außerdem die Agenden der Gemeinschaft bis zur Neuwahl weiterführen, so Steinkellner. Ressenig war in Verruf geraten, weil er mutmaßlich NS-Devotionalien im Internet angeboten haben soll. "Diesbezüglich möchte ich keine Aussage machen, das ist ein laufendes Verfahren", sagte Steinkellner. Laut ORF-Kärnten war Ressenig Dienstagvormittag beim Amt für Verfassungsschutz vorgeladen, er war wegen des Verdachts der Wiederbetätigung angezeigt worden.

"Die klare Vorgangsweise der Abgrenzung zu Extremismus" sei gescheitert, begründete der zurückgetretene Ulrichsberg-Obmann seinen und Gallobs Schritt. Die Veranstaltung werde in gewohnter Weise durchgeführt, nur eben ohne Unterstützung des Bundesheeres. "Es hat immer Alternativpläne gegeben", meinte Steinkellner.

Geteilt sind inzwischen auch die Meinungen innerhalb des Kärntner BZÖ, ob man am Treffen teilnehmen soll oder nicht. Nachdem Landeshauptmann Gerhard Dörfler sein Kommen ausgeschlossen hatte, ließ Landesparteichef Uwe Scheuch am Dienstag wissen, dass die Veranstaltung in seinem Terminkalender eingetragen sei. Nach der Absage kann auch er den Termin streichen.

(APA/Red.)

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