Er habe mich auf Bitten der Briten nicht in den Wahlkampf eingemischt, sagt der Kommissionspräsident. Journalisten sollten seine Biographie lesen.
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat Rücktrittsaufforderungen wegen einer angeblichen Mitverantwortung für den Ausgang des britischen EU-Referendums zurückgewiesen. "Mir ist das ziemlich egal", sagte er Mittwoch nach dem ersten informellen EU-Gipfel ohne das abtrünnige Mitglied Großbritannien in Brüssel.
"Ich habe mich auf Bitten der britischen Regierung und auch führender Oppositionsvertreter nicht in den Wahlkampf eingemischt. Weil ich dachte, Zurufe über den Zaun nach Großbritannien wären nicht das, was wir jetzt tun sollten. Die britische Demokratie ist erwachsen genug, dass sie keine Belehrungen von außen empfangen" müsse, sagte Juncker. "Ich stelle nüchtern fest: Wenn ich sage, die Niederlande sollte bitte nicht gegen den Handelsvertrag mit der Ukraine stimmen, schreiben fast alle, es wäre sehr unklug gewesen sich von außen einzumischen. Bei den Briten sagt man, sie haben gegen die EU gestimmt, weil ich mich nicht eingemischt habe. Mir ist das ziemlich egal".
Der emotional reagierende Juncker betonte, er werde sich "durch solche Presseartikel nicht entmutigen lassen. Weder er- noch entmutigen. Weder entmündigen noch in Höhen oder Tiefen treiben. Das ist nicht mein Ding. Ich bin politisch seit mehr als 30 Jahren aktiv, ich würde den vielen Jüngeren raten, sich meinen Lebensweg im Detail anzuschauen. Wenn sie dies täten, aber wer tut das schon, kommt zu anderen Erkenntnissen".
(APA)