Muslime und Österreicher zu sein, sei kein Widerspruch, so Ibrahim Olgun, neuer Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich.
Wien. Mit einem kurzen arabischen Gebet begann Theologe Ibrahim Olgun, neuer Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ), am Dienstagabend seinen ersten offiziellen Auftritt – Anlass war das Fastenbrechen mit Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) im Hotel Marriott in Wien. In Anwesenheit von Ex-Präsident Fuat Sanac und mehr als 200 geladenen Muslimen versprach der 28-Jährige bei seiner kurz gehaltenen Rede, der Präsident aller Muslime in Österreich sein zu wollen – unabhängig von Nationalität und Ethnie.
Er werde sich zudem dafür einsetzen, dass die Muslime „Zeugen eines islamischen Lebensstils sind“, das von Toleranz und Liebe geprägt sei. Gläubiger Muslime und selbstbewusster Österreicher zu sein, sei kein Widerspruch.
Fix ist Olguns Wahl noch nicht. Die Arabische Kultusgemeinde hat sie unter anderem wegen der Mitgliedschaft von Olguns im türkischen Verband Atib angefochten. Eine Entscheidung in dieser Causa soll es in einigen Wochen geben. (kb)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.06.2016)