Überraschung in London: Boris Johnson will nicht Premier werden

Boris Johnson
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Der charismatische wie umstrittene Anführer der Brexit-Kampagne hat eine Bewerbung für das Amt des Regierungschefs ausgeschlossen: "Ich bin nicht die richtige Person für diese Aufgabe."

Der Kopf der britischen Brexit-Kampagne, Boris Johnson, bewirbt sich nicht um die Nachfolge von David Cameron für  Amt des Premierministers. Das gab der frühere Bürgermeister von London überraschend am Donnerstag bekannt.

Die Frist für die Bewerbung um den Vorsitz der Tories und damit auch das Amt des Regierungschefs lief zu Mittag ab. Der bisherige Amtsinhaber David Cameron hatte nach dem Votum der Briten für einen EU-Austritt angekündigt, dass er sein Amt im September an einen Nachfolger übergeben will, der dann das Austrittsgesuch in Brüssel einreichen und über die Modalitäten verhandeln soll.

"Bin nicht die richtige Person für die Aufgabe"

Nach Beratungen mit Kollegen und angesichts der Verhältnisse im Parlament" sei er zu dem Schluss gekommen, dass er nicht die richtige "Person" für diese Aufgabe sei, sagte Johnson am Donnerstag in London. Zuvor hatte sein Mitstreiter, Justizminister Michael Gove, überraschend seine Kandidatur erklärt und Johnson kritisiert.

Zu den aussichtsreichsten Kandidaten für die Cameron-Nachfolge zählt zudem Innenministerin Theresa May. Sie hat bereits angekündigt, den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU nicht vor Jahresende beantragen zu wollen (mehr dazu hier).

(APA)

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