Britische Premier-Anwärterin May will EU-Einwanderung begrenzen

Theresa May liegt in Umfragen deutlich vor ihrem stärksten Konkurrenten.
Theresa May liegt in Umfragen deutlich vor ihrem stärksten Konkurrenten.REUTERS
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Theresa May ist die Favoritin für die Nachfolge Camerons. Sie will die EU-Freizügigkeit ins Vereinigte Königreich nach dem Brexit einschränken.

Sollte sie Großbritanniens nächste Regierungschefin werden, will Innenministerin Theresa May im Rahmen eines neuen Handelsabkommens mit Brüssel die Einwanderung von EU-Bürgern begrenzen. Das Votum der Briten für einen EU-Austritt sei auch eine deutliche Botschaft gegen die geltende Freizügigkeit gewesen, sagte die Favoritin für die Nachfolge von David Cameron am Sonntag dem Sender ITV. Sie bekräftigte gleichzeitig, dass es keinen "Zeitraum" für den Brexit gebe.

Um Camerons Nachfolge bewerben sich fünf Mitglieder seiner Konservativen Partei. Nach einer von der "Sun on Sunday" veröffentlichten Umfrage liegt May derzeit in der Gunst der Parteimitglieder 30 Prozentpunkte vor ihrem stärksten Rivalen Michael Gove.

Der Justizminister scheint viele Abgeordnete der Tories mit seiner Entscheidung verprellt zu haben, seinem Verbündeten im Brexit-Lager, Boris Johnson, in letzter Minute die Unterstützung zu entziehen und selbst für Camerons Nachfolge zu kandidieren. Johnsons Schwester Rachel bezeichnete Gove in der "Mail on Sunday" als "politischen Psychopathen".

Energieministerin Leadsom hoch im Rennen

Bei den Buchmachern steht bereits Energieministerin Angela Leadsom an zweiter Stelle. Doch wurde die heutige Brexit-Befürworterin mit Aussagen konfrontiert, sie habe noch vor drei Jahren einen Austritt aus der EU als "Katastrophe" bezeichnet. Sie habe einsehen müssen, dass die "EU nicht reformierbar" sei und daraufhin ihre Meinung geändert, verteidigte sich Leadsom in der BBC. Sie versprach, im Gegensatz zu May den Austrittsprozess voranzutreiben.

Die Tory-Abgeordneten müssen ab Dienstag das Kandidatenfeld auf zwei Bewerber eingrenzen. Anschließend entscheiden die rund 150.000 Tory-Mitglieder, wer von den beiden übriggebliebenen Kandidaten neuer Parteivorsitzender und damit Regierungschef wird. Die Entscheidung soll am 9. September bekanntgegeben werden.

(APA/AFP)

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