Brexit dämpft britische Wirtschaft bis 2025 um 15 Prozent

APA/AFP/PHILIPPE HUGUEN
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Einer Studie des Prognos-Instituts zufolge gehen bei einem EU-Austritt Großbritanniens in Europa mehr als 500.000 Arbeitsplätze verloren.

Ein möglicher Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union würde nach Einschätzung des Prognos-Instituts einen massiven Schrumpfkurs der dortigen Wirtschaft auslösen. Zwar seien die direkten wirtschaftlichen Auswirkungen der Brexit-Entscheidung gegenwärtig noch sehr unsicher. In einem "plausiblen Szenario", das der Nachrichtenagentur dpa vorliegt, rechnet Prognos indes damit, dass die britische Wirtschaftsleistung im Jahr 2025 rund 15 Prozent niedriger liegen würde als ohne Austritt aus der EU.

Im einzelnen geht das Institut unter anderem davon aus, dass bereits bis Ende 2016 die Unternehmensinvestitionen um zehn Prozent einbrechen werden. Ab 2018 würden zudem Handelserleichterungen für Großbritannien gegenüber EU-Ländern und Drittstaaten wegfallen. "Neue Handelsabkommen werden zu ungünstigeren Konditionen ausgehandelt werden müssen." Ferner werte das britische Pfund ab, so dass Importpreise steigen, was wiederum die Inflation antreibe.

"Verluste nehmen bis 2025 zu"

Auswirkungen für den deutschen Arbeitsmarkt sieht Prognos bereits 2016. "Die Verluste nehmen bis 2025 zu, danach verringern sie sich allmählich wieder." Unter dem Strich wird der Effekt so beziffert: "Als Folge des Brexits liegt die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland im Jahr 2025 um rund 70.000 Personen niedriger. In der Europäischen Union beläuft sich der Verlust durch den Brexit auf über 500.000 Erwerbstätige."

(APA)

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