Philip Hammond unterstützt die Innenministerin in ihrer Kandidatur als Tory-Vorsitzende. Am Dienstag findet die erste Wahlrunde in der Partei statt.
Der britische Außenminister Philip Hammond unterstützt Innenministerin Theresa May bei ihrer Kandidatur für den Parteivorsitz und damit für das Amt der Premierministerin. Sie sei mit ihrem Pragmatismus die geeignetste Person, den besten "Scheidungsvertrag" zwischen Großbritannien und der EU auszuhandeln, schrieb Hammond am Montag in einer Kolumne des "Daily Telegraph".
Die Konservativen beginnen am Dienstag mit der ersten Wahlrunde eines Nachfolgers von Parteichef und Premierminister David Cameron, der nach dem Brexit-Votum Ende Juni seinen Rücktritt angekündigt hatte.
Der neue Regierungschef müsse einen Kompromiss finden, wie die Briten weiter Zugang zum Binnenmarkt hätten und gleichzeitig die Personenfreizügigkeit begrenzen könnten, schrieb Hammond. Die Beschränkung der Zuwanderung nach Großbritannien aus den EU-Ländern war eines der zentralen Ziele der Brexit-Befürworter.
Johnson fordert rasche Klarstellung
Der Brexit-Wortführer und Londoner Ex-Bürgermeister Boris Johnson hat unterdessen der britischen Regierung vorgeworfen, die positiven Seiten eines EU-Austritts nicht dargestellt zu haben. "Es war falsch von der Regierung, die Öffentlichkeit vor eine Wahl über die EU zu stellen, ohne bereit zu sein zu erklären - falls die Menschen für einen Austritt stimmen - wie dies im Interesse Großbritanniens und Europas funktionieren könnte", schrieb Johnson im "Telegraph". Die Regierung müsse nun eine klare Ansage dazu machen. Man könne damit nicht auf einen neuen Premierminister warten.
Johnson hatte kürzlich völlig überraschend auf eine Kandidatur für die Nachfolge von Cameron verzichtet. Bei den Konservativen wird nun Innenministerin May, eine Gegnerin des Brexit, von den Medien als Favoritin für die Nachfolge gehandelt. Ihre größten Konkurrenten aus dem Brexit-Lager sind Energie-Staatssekretärin Andrea Leadsom und Justizminister Michael Gove. Der Nachfolger Camerons wird in mehreren Wahlrunden ermittelt und soll bis zum 9. September feststehen.
(APA/dpa/Reuters)