Frauke Petry spricht der Gruppe um Ko-Chef Jörg Meuthen den Anspruch auf Vertretung ab.
Wien/Stuttgart. Nach der Spaltung der Fraktion der Alternative für Deutschland (AfD) im Landtag in Baden-Württemberg hat das große Hauen und Stechen bei den deutschen Rechtspopulisten begonnen. Fünf Minuten haben die rivalisierenden Ko-Vorsitzenden, Frauke Petry und Jörg Meuthen, im Flur des Landtags in Stuttgart miteinander gesprochen. Meuthen hat ein Hausverbot gegen sie verhängt – offenbar ohne Wirkung.
Petry war in die baden-württembergische Hauptstadt gekommen, um im Konflikt um den AfD-Abgeordneten Wolfgang Gedeon und dessen antisemitische Äußerungen zu schlichten. Meuthen pochte indes auf einen Ausschluss und vollzog mit zwölf Abgeordneten den offenen Bruch im Landesverband.
Während Meuthen versuchte, weitere Abgeordnete auf seine Seite zu ziehen und eine eigene neue Fraktion gründete – die Alternative für Baden-Württemberg –, sprach ihm Petry das Recht ab, die AfD im Landtag zu repräsentieren. Es könne nur eine AfD-Fraktion geben, und die bestehe momentan aus acht Mitgliedern, beharrte sie. Hinter den Kulissen hagelte es gegenseitige Anschuldigungen, Manipulationsvorwürfe und Intrigen. (vier)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.07.2016)