61 Prozent aller Wahlberechtigten zweifeln an der Zukunft der Partei, die rasch aber mit viel Streit in der deutschen Spitzenpolitik angekommen ist.
Die rechtspopulistische deutsche Partei AfD ist inmitten persönlicher Machtkämpfe in der Wählergunst weiter abgesackt.
In der jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa kommt die Partei auf einen Wochenmittelwert von acht Prozent. Das ist ein Punkt weniger als in der Vorwoche und ihr niedrigster Wert in diesem Jahr, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage im Auftrag des Magazins "Stern" und des Fernsehsenders RTL hervorgeht.
Die Spaltung sinken die Zustimmungswerte
"Am Montag und Dienstag der vergangenen Woche wollten sie noch neun Prozent wählen", sagt Forsa-Chef Manfred Güllner, "am Mittwoch und Donnerstag - nach der Spaltung der Landtagsfraktion im Bundesland Baden Württemberg - lediglich acht und am Freitag nur noch sieben Prozent." Für die Erhebung befragte das Institut in Deutschland 2503 repräsentativ ausgesuchte Bürger in der Zeit vom 4. bis 8. Juli.
Dass die Alternative für Deutschland (AfD) trotz der Machtkämpfe eine Zukunft hat, bezweifeln in einer weiteren Forsa-Umfrage 61 Prozent aller Wahlberechtigten - aber nur 14 Prozent der AfD-Anhänger. 29 Prozent aller Befragten glauben hingegen nicht, dass die AfD wie andere Parteien am rechten Rand in der Bedeutungslosigkeit versinkt - darunter 81 Prozent der Sympathisanten der AfD.
Rascher Aufschwung, viel Streit
Die 2013 gegründete AfD hatte im März bei der Landtagswahl in dem wirtschaftsstarken südwestdeutschen Bundesland Baden Württemberg 15,1 Prozent erzielt. Nach der Bildung einer Koalitionsregierung aus Grünen und Christdemokraten war sie mit ihren 23 Sitzen zur stärksten Oppositionsfraktion geworden.
Nur zwei Monate nach der Konstituierung des Landtags spaltete die Fraktion sich vergangene Woche aber. Der bisherige Chef Jörg Meuthen und 13 weitere Parlamentariern traten aus und konstituierten eine eigene Fraktion.
Hintergrund war ein Streit um Antisemitismus-Vorwürfe gegen den Abgeordneten Wolfgang Gedeon gewesen. Ob allerdings zwei AfD-Fraktionen zulässig sind, muss noch ein Gutachten klären. Die AfD ist in insgesamt acht der 16 deutschen Landtage vertreten.
(APA/dpa)