Vierbettzimmer, Internetanschluss, eine ansprechende Fassade: In den Bundesländern sollen fast 400 Bauvorhaben realisiert werden.
Das Bundesheer erhält bis 2020 zusätzlich 1,3 Milliarden Euro. Diesen Zuschuss - konkret 535 Millionen Euro - will Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) nützen, um die Infrastruktur zu verbessern. So sollen desolate Unterkünfte und Sanitärräume in den Kasernen ebenso saniert werden, wie Sport- und Schießanlagen. Auch sollen neue Werkstätten und Garagen gebaut werden, wie der Ressortchef am Mittwoch gemeinsam mit Generalstabschef Othmar Commenda ankündigte.
Gut 300 Liegenschaften hat das Heer zu verwalten. Doskozil will nun "zeitgemäße" Arbeitsbedingungen fürs Kaderpersonal und ordentliche Unterkünfte für Grundwehrdiener schaffen, wie er am Mittwoch vor Journalisten betonte. Einiges werde nicht von heute auf morgen gehen, räumte der Minister ein. Es gebe durchaus Nachholbedarf, seien doch aufgrund des Spardrucks in der Vergangenheit einige Projekte hintangestellt worden.
Vierbettzimmer und Internetanschluss
Schwerpunkt der nunmehrigen Investitionen sind einerseits Unterkünfte - hier strebt man etwa Vierbettzimmer und Internetanschluss an, erläuterte Commenda. Andererseits investiert man in Werkstätten und Garagen, stehen derzeit doch teils sensible Waffensysteme im Freien, merkte Commenda an. Es geht aber auch um den äußeren Aufputz: Seien Gebäude nach außen hin nicht ansprechend, gebe es ja von vornherein "schon eine gewisse Abneigung, hinein zu gehen", befand Commenda etwa mit Blick auf die Maria Theresien-Kaserne in Wien.
In der Bundeshauptstadt wird aber auch neu gebaut: Im Innenhof des Amtsgebäudes Rossau soll ein Gebäude entstehen, um das gesamte Ressort an einer Adresse zu bündeln. Finanziert wird das teilweise durch den Verkauf von Immobilien: Zwar bekräftigte Doskozil, dass man aus strategischen Überlegungen keine Kasernen mehr verkaufen will und die zuständige Strategische Immobilien Verwertungs-, Beratungs- und Entwicklungsgesellschaft (SIVBEG) in den nächsten Monaten aufgelöst wird. Das gilt allerdings nicht generell für alle Liegenschaften, so sollen eben die Amtsgebäude Vorgartenstraße und Franz-Josephs-Kai in Wiener Top-Lage veräußert werden. Abgewickelt werden sollen künftige Verwertungen über ein neues "Innovationsbüro" im Ministerium.
Knapp 400 geplante Bauvorhaben
Die insgesamt fast 400 geplanten Bauvorhaben sollen in allen Bundesländern realisiert werden: In Niederösterreich etwa werden in der Birago-Kaserne in Melk neue Werkstätten und Garagen gebaut. Im Fliegerhorst Vogler im oberösterreichischen Hörsching werden u.a. Mannschaftsunterkünfte generalsaniert, auch in der Khevenhüller-Kaserne in Klagenfurt werden Unterkünfte renoviert. Im Burgenland steht beispielsweise die Sanierung der Küche in der Benedek-Kaserne in Bruckneudorf am Plan, in Salzburg soll etwa die Sporthalle in der Schwarzenberg-Kaserne in neuem Glanz erstrahlen.
Die Erzherzog-Johann-Kaserne im steirischen Straß wiederum bekommt ein neues Unterkunftsgebäude. In Tirol geht es im Wesentlichen um Unterkünfte und Sportinfrastruktur in Innsbruck und beim Truppenübungsplatz Hochfilzen, in Vorarlberg wird die Mannschaftsunterkunft in der Walgau-Kaserne in Bludesch modernisiert.
Bei der Vergabe will man auf Regionalität setzen. Für Doskozil handelt es sich denn auch nicht nur um eine "Investition in die Sicherheit der österreichischen Bevölkerung, sondern auch ein Konjunkturpaket für die österreichische Wirtschaft".
(APA)