EU-Kommission und einige Regierungen hatten einem "Spiegel"-Bericht zufolge schon lange vor dem Auffliegen des VW-Skandals Hinweise auf Manipulationen.
Die EU-Kommission soll schon 2010 konkrete Hinweise darauf gehabt haben, dass Autohersteller die Abgaswerte von Dieselautos manipulieren. Das berichtete der "Spiegel" am Donnerstag unter Berufung auf interne Dokumente. Es sei wohlbekannt, dass es eine Diskrepanz zwischen den Emissionen von Diesel-Autos bei der Typenzulassung und im normalen Fahrbetrieb gebe, zitiert das Magazin aus einem Schreiben vom Oktober 2010. Es sei auch klar, heißt es darin weiter, woran das liege: am "verbreiteten Einsatz gewisser Minderungstechnologien in Dieselfahrzeugen".
Die Dokumente zeigen dem Bericht zufolge, dass auch die Regierungen mehrerer EU-Länder lange vor dem Auffliegen des VW-Skandals 2015 informiert gewesen seien. Geschehen sei jedoch nichts.
Die EU-Kommission betont hingegen, nichts von illegalen Praktiken gewusst zu haben. "Über die Enthüllungen der Emissionsmanipulationen bei Volkswagen waren wir so schockiert wie alle anderen", erklärte eine Sprecherin.
(Red.)