Den Arbeitern einer stillgelegten US-Windelfabrik seien versprochene Sozialleistungen vorenthalten worden, kritisiert Präsident Maduro.
Nach der Übernahme einer stillgelegten Fabrik des US-Hygieneartikelkonzerns Kimberly-Clark in Venezuela droht die Regierung des Landes den Managern nun die Inhaftierung an. "Diejenigen, die ins Gefängnis müssen, werden ins Gefängnis gehen, egal wo sie sind", sagte Staatspräsident Nicolas Maduro am Montag. Internationale Haftbefehle würden ausgestellt. Den Arbeitern der Fabrik seien versprochene Sozialleistungen vorenthalten worden.
In der Fabrik von Kimberly-Clark wurden unter anderem Toilettenpapier, Windeln und Hygieneartikel für Frauen hergestellt, die in Venezuela alle knapp sind. Das Unternehmen stellte vor zwei Wochen die Produktion ein und begründete dies unter anderem damit, dass die nötigen Rohstoffe kaum noch zu beschaffen seien. Anfang vergangener Woche übernahm die Regierung die Fabrik.
Maduro erklärte am Montag, alle Produktionslinien in der Fabrik liefen wieder. Ein Arbeiter, der anonym bleiben wollte, widersprach dieser Darstellung allerdings in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP.
Der Ölstaat Venezuela erlebt derzeit eine tiefe Rezession, er steckt in einer schweren Versorgungskrise. Viele Waren sind kaum mehr zu bekommen, hohe Inflationsraten machen viele Dinge teurer. Analysten werfen der sozialistischen Regierung schwere Misswirtschaft vor. Hinzu kommt der Verfall des Ölpreises, der die Exporteinnahmen sinken ließ.
(APA/AFP)