Laut dem Leiter der türkischen Religionsbehörde haben Putschisten nicht den "Freispruch und die Gebete" ihrer Glaubensgeschwister verdient.
Bei dem vereitelten Militärputsch umgekommene Männer dürfen keine religiöse Bestattung bekommen, meldete der Fernsehsender CNN Türk am Mittwoch. Die türkische Regierung verbiete der ihr unterstellten Religionsbehörde Diyanet, dass Imame bei deren Begräbnissen teilnehmen.
Der Leiter der Religionsbehörde, Mehmet Görmez, habe gesagt, dass Putschisten nicht den "Freispruch und die Gebete" ihrer Glaubensgeschwister verdient hätten. Tote Soldaten, die zu der Teilnahme an der gescheiterten Revolte gezwungen worden seien, seien von der Anweisung nicht betroffen. Am Freitagabend hatten Teile des Militärs versucht, die Macht an sich zu reißen. Im stundenlangen Chaos starben laut Regierung mindestens 290 Menschen, mindestens 190 von ihnen Zivilisten und Polizisten. Die übrigen Toten werden den Putschisten zugerechnet. Mehr als 1400 Menschen wurden verletzt.
Die Diyanet ist zuständig für alle Religionsangelegenheiten. Etwa für den sunnitisch ausgerichteten Religionsunterricht, die Ausbildung der Imame oder die Organisation der Pilgerfahrt nach Mekka. Sie verwaltet die mehr als 85.000 Moscheen im Land.
(APA)