Ankara fordert Universitätsmitarbeiter, die sich im Ausland befinden, in die Türkei zurückzukehren. Wie viele Menschen in Österreich betroffen sind ist unklar.
Nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei hat der dortige Hochschulrat angekündigt, Universitätsmitarbeiter, die sich auf Dienst- oder Forschungsaufenthalt im Ausland befinden, in die Heimat zurückzuholen. Wie viele türkische Wissenschafter in Österreich von dieser Maßnahme betroffen wären, ist mangels konkreter Zahlen allerdings unbekannt.
An österreichischen Unis sind derzeit laut Daten des Wissenschaftsministeriums 81 Forscherinnen und Forscher mit türkischer Staatsbürgerschaft tätig, der Großteil davon sind über Drittmittel angestellte Projektmitarbeiter und Uni-Assistenten. Allerdings umfasst diese Zahl auch all jene, die in Österreich geboren und aufgewachsen sind, aber die türkische Staatsbürgerschaft haben. Dasselbe gilt für Studenten: 3551 waren es im Wintersemester an den Unis, an der Universität Wien stellen Türken die drittgrößte Gruppe Studierender mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft.
Verbindungen zwischen Österreich und der Türkei gibt es im Wissenschaftsbereich außerdem über das EU-Forschungsprogramm Horizon 2020: An 52 Projekten sind mindestens eine österreichische sowie türkische Organisation beteiligt. Ob und wie viele türkische Projektteilnehmer gerade in Österreich sind, lässt sich jedoch nicht sagen.
Im Rahmen des EU-Austauschprogramms Erasmus zählt die Türkei zu jenen Ländern, die die meisten wissenschaftlichen Mitarbeiter entsenden. Insgesamt waren zuletzt (aktuellste Zahlen: 2013/14) rund 57.500 Wissenschafter in Lehre oder Forschung an einer anderen Uni aus diesem Netzwerk aktiv, nur aus Polen wurden zuletzt mehr Forscher entsendet als aus der Türkei. In Österreich ist derzeit allerdings kein türkischer Wissenschafter auf Forschungs- oder Lehraufenthalt zu Gast, wie es auf APA-Anfrage aus der Europäischen Kommission heißt.
(APA)