Wieder Muren und Überflutungen nach Unwettern

 Unwetterschäden in der Stanz
Unwetterschäden in der Stanz(c) APA/BFVMZ PUSTERHOFER
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Vor allem die Obersteiermark und Teile Niederösterreichs waren betroffen. Mehrere Straßen wurden verlegt.

Gewitter haben am Montagabendund in der Nacht auf Dienstag wieder in mehreren Bundesländern für Probleme gesorgt. In den obersteirischen Bezirken Murau und Bruck-Mürzzuschlag gab es Überflutungen und Vermurungen, wie Polizei und Feuerwehren am Dienstag mitteilten. In Neumarkt und Scheifling wurden Straßen verlegt, ebenso am Pogusch und im Stanztal. Die L104 bei Pernegg ist noch für mindestens zwei Tage gesperrt. Die Feuerwehren verzeichneten 78 unwetterbedingte Einsätze.

  • In Mariahof in der Gemeinde Neumarkt in Steiermark und in Scheifling (Bezirk Murau) wurden die B317 und L513 durch Murenabgänge verlegt und waren bis zur Räumung durch die Straßenmeisterei nur erschwert passierbar.

  • In St. Lorenzen bei Scheifling trat ein Bach über die Ufer und überflutete zwei Gemeindestraßen. Das Wasser drang in zwei Häuser ein und riss eine Hauszufahrt weg.
  • Am Pogusch im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag blockierte eine Mure die L123, diese musste für die Aufräumungsarbeiten für rund eineinhalb Stunden gesperrt werden. Personen wurden nicht verletzt. Eine örtliche Umleitung wurde eingerichtet.

  • Im Gemeindegebiet von Stanz im Mürztal trat der Stanzbach nach einem Starkregen an mehreren Stellen über die Ufer und überschwemmte die L114. Die Straße war für rund zwei Stunden unpassierbar.
  • Die Sperre der L104 von Pernegg nach Breitenau am Hochlantsch (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag), die in der Nacht auf Montag von sechs Muren verlegt worden war, ist noch mindestens bis einschließlich Mittwoch gesperrt. "Der Geologe hat bei der Erkundung der Schadensstellen festgestellt, dass hinter einer bereits abgegangene Mure noch etliches Material lauert, das sich bei neuerlichem Regen in Bewegung setzen könnte", sagte Bürgermeisterin Eva Schmidinger (ÖVP) am Dienstag. In der Nacht auf Dienstag habe es zum Glück keine weiteren Regengüsse gegeben.

Laut Einsatzleitsystem der Feuerwehr-Landesleitzentrale in Lebring wurden 96 Einsätze registriert, zu denen 55 Wehren alarmiert wurden. Diese gliedern sich in acht Brand- und 88 technische Einsätze. Von letzteren waren 78 unwetterbedingt. Rund 380 Feuerwehrmänner und -frauen standen im Einsatz.

Unwetter-Schwerpunkte waren neben den genannten Orten Teufenbach (Bezirk Murau), Mürzzuschlag sowie Kainach bei Voitsberg und vereinzelte Orte in den Bezirken Murtal, Weiz, Graz-Umgebung und Deutschlandsberg. Hauptsächlich waren Keller auszupumpen, Verklausungen zu öffnen und umgestürzte Bäume zu entfernen.

320 Einsätze in Niederösterreich

Auch in Niederösterreich haben nächtliche Unwetter in den Bezirken St. Pölten und Melk 53 Feuerwehren mit 750 Mann beschäftigt. 320 Einsätze waren zu absolvieren, lautete eine Zwischenbilanz des Landeskommandos Niederösterreich. Am Dienstagvormittag hatte sich die Lage "etwas beruhigt".

Im Bezirk St. Pölten waren jedoch noch immer 27 Feuerwehren mit Auspumparbeiten und Straßenreinigungen nach Hangrutschungen und Murenabgängen beschäftigt, teilte Franz Resperger vom Landeskommando mit. Ein Hotspot dabei war vor allem Hofstetten-Grünau, wo noch immer zahlreiche Keller unter Wasser standen. In der Gemeinde war auch eine 40-köpfige Katastropheneinheit aus dem Abschnitt Herzogenburg mit zwölf Einsatzfahrzeugen tätig. In Rabenstein wurde ebenso noch abgepumpt wie in Wilhelmsburg und Böheimkirchen.

Im Bezirk Melk war vor allem Kilb von dem Unwetter getroffen worden. Dienstagvormittag standen laut Resperger nach wie vor etliche Keller unter Wasser, mehrere Straßenzüge waren verschlammt. 17 Feuerwehren waren weiterhin im Einsatz. "Die Aufräumungsarbeiten werden vermutlich noch den ganzen Tag andauern", sagte der Sprecher.

Geringe Schäden in Salzburg

In Salzburg haben teilweise heftige Gewitter mit Starkregen am Montagabend und in der Nacht auf Dienstag nur geringe Schäden angerichtet. Im hinteren Ellmautal bei Großarl (Pongau) hat gegen 20.30 Uhr ein Erdrutsch die Straße verlegt. Die Fahrbahn konnte von der Feuerwehr mithilfe eines Traktors aber binnen einer Stunde wieder frei geräumt werden.

Weil zugleich ein wasserführender Graben über die Ufer trat und Geröll auf den Güterweg schwemmte, waren die Filzmoos- und die Loosbühelalm - zwei bekannte Almen am Ende des Ellmautals - kurzzeitig nicht erreichbar. Viele der Gäste die am Abend noch auf den Hütten waren, mussten bis 22.00 Uhr warten ehe sie heimfahren konnten. "Wir haben die Straße provisorisch freigemacht. Im Laufe des Tages soll sie dann wieder uneingeschränkt befahrbar sein", sagte der Großarler Feuerwehrkommandant Josef Prommegger.

Ansonsten hatten die Feuerwehren im Bundesland eine recht ruhige Nacht. Lediglich in Oberndorf und in Strobl (Flachgau) standen laut Landesfeuerwehrkommando gegen 2.00 Uhr Keller unter Wasser und mussten ausgepumpt werden. In Hallein wurde die Bundesstraße für kurze Zeit teilweise überflutet.

(APA)

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