China: Spritzen-Attacken fachen Spannungen an

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In der Hauptstadt der chinesischen Provinz Xinjiang ist es erneut zu Protesten gekommen. Eine Serie von rätselhaften Angriffen mit Injektionsnadeln auf Passanten hat die ethnischen Spannungen angefacht.

Unklarheit herrschte am Donnerstag über die Umstände neuer Proteste in der Unruheregion Xinjiang in Nordwestchina. Laut Angaben von Augenzeugen haben Han-Chinesen in der Hauptstadt der zur Hälfte von Uiguren bewohnen Provinz dagegen demonstriert, dass sie sich vor uigurischen Übergriffen nicht genügend geschützt fühlen.

Anlass ist eine Serie von rätselhaften Angriffen mit Injektionsnadeln auf Passanten, bei denen nach Presseberichten bis zu 1000 Menschen verletzt worden sein sollen. Ein Großaufgebot von tausenden Sicherheitskräften sollte am Donnerstag sicherstellen, dass es bei den Protesten nicht zu neuen Zusammenstößen zwischen den Volksgruppen kommt.

Ethnischer Hintergrund der Attacken?

Am Donnerstag nahm die Polizei 15 Menschen fest, die verdächtigt werden, Passanten mit Spritzen attackiert zu haben. Niemand sei jedoch infiziert oder vergiftet worden, berichtete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. Ob es einen ethnischen Hintergrund gibt, ist unklar. Xinhua zufolge waren die Opfer Angehörige von neun verschiedenen Volksgruppen. Han Chinesen würden die Attacken dennoch auf die uigurische Minderheit schieben, gab ein Uigure gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters an.

Am 5. Juli waren bei schweren Ausschreitungen zwischen muslimischen Uiguren und Sicherheitskräften mindestens 184 Menschen getötet und 1680 weitere teils schwer verletzt worden. Nach Regierungsangaben waren die meisten Todesopfer Han-Chinesen, Sprecher der Uiguren bezweifelten das und sprachen von mehr als 100 getöteten Uiguren.

(Ag., Red.)

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