Energiesparlampen: Pröll und Cap hamstern Glühbirnen

Archivbild: Josef Cap und Josef Pröll
Archivbild: Josef Cap und Josef Pröll(c) APA (Hans Klaus Techt)
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Nicht nur viele Bürger, auch hochrangige Politiker kaufen 100-Watt-Glühbirnen auf Vorrat. Cap und Pröll gestehen eine gewisse Nostalgie ein. Seit September sollen Glühbirnen nicht mehr verkauft werden.

Seit Anfang der Woche verschwinden sukzessive die alten Glühbirnen aus den Geschäften, stärkeren Einzug halten die Energiesparlampen. Laut Handel hamstern die Österreicher jetzt alte Birnen. Auch ÖVP-Vizekanzler Finanzminister Josef Pröll und SPÖ-Klubobmann Josef Cap haben am Donnerstag bei einer EU-Debatte beim Forum Alpbach zugegeben, sich eingedeckt zu haben. Beim Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Markus Beyrer, daheim war das die Ehefrau.

Cap brachte eine lange Podiums-Debatte über Schwierigkeiten, EU-Entscheidungen den Bürgern zu vermitteln, mit seiner Wortmeldung zum Glühlampenstreit auf den Punkt: In den kleinen erlebbaren Alltagsdingen definiere sich das Verhältnis zur EU.

Sehnsucht nach "wärmeren Licht"

"Ich muss jetzt einmal leben lernen mit der neuen Lampe", sagte Cap. "Ich habe mich aber auch vor kurzem dabei ertappt, dass ich größere Mengen alter Lampen gekauft habe. Die haben einfach ein wärmeres Licht." Er warte jetzt auf technischen Fortschritt. Wenn auch die neuen Lampen ein wärmeres Licht geben, "dann bin ich voll dabei".

VP-Vizekanzler Pröll: "Bei mir haut es bei dieser Frage die Sicherungen durch." Er erinnerte an seine Zeit als Umweltminister. Regierungsmitglieder seien damals als die "größten Klimaschweinchen der Nation" beschimpft worden, weil man nicht wie anderswo Verbote aussprach, nicht mit den alten Glühlampen aufräumte und die neue Technik einziehen ließ. Ein paar Jahre später stelle man nun um, spare CO2, da drehe sich die Diskussion. Aber er sei kein Fetischist, so Pröll, auch er habe noch alte Glühbirnen gekauft. Gewisse Reminiszenzen könne man sich bewahren.

Mit Europa habe dies nichts zu tun, sagte Pröll, der die Umstellung auf die Energiesparlampen als "grundvernünftig" verteidigte, wenngleich die Technologie vielleicht noch nicht völlig ausgereift sei. Auch der Generalsekretär der Industriellenvereinigung, Beyrer, betonte, dass an der neuen Technologie kein Weg vorbei führe.

(APA)

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