Harry Potters Sohn muss sich beweisen

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www.harrypottertheplay.comManuel Harlan
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Uraufführung. „Harry Potter und das verwunschene Kind“ hatte in London Premiere, das Stück gibt es bereits als Buch.

Sie sei glücklich, dass die Besucher der Voraufführungen ihre Bitte erfüllt und die Geschichte des Stücks geheim gehalten hätten, sagte J. K. Rowling vor der Premiere von „Harry Potter und das verwunschene Kind“ am Samstagabend im Londoner Palace Theatre: Daran erkenne man echte Fans. Das Stück spielt 19 Jahre nach dem letzten Band um den berühmten Zauberlehrling und seinen magischen Feind, Lord Voldemort. Im Stück sind Hermine und Ron miteinander verheiratet, die strebsame Hermine hat es bis zur Magie-Ministerin geschafft, Harry ist im Ministerium für Zauberei ziemlich eingespannt. Er ist mit Ginny Weasley verheiratet und hat mit ihr drei Kinder.

Also ein fast zauberhaft-bürgerliches Glück, allerdings macht der älteste Sohn namens Albus den Eltern Sorgen: Er fühlt sich verpflichtet, seinen Vater zu übertrumpfen – und begibt sich auf eine gefährliche Fahrt. Das Ergebnis sind turbulente Zeitreisen, schmerzende Narben und Slow-Motion-Zauberduelle.

„Ergreifendes Ereignis“

Das Theaterstück ist eine Gemeinschaftsproduktion von Rowling, dem Dramatiker Jack Thorne und Regisseur John Tiffany. Jamie Parker ist als Harry Potter zu sehen, Paul Thornley als als Ron Weasley, die dunkelhäutige Noma Dumezweni als Hermine. Das hat im Vorfeld für Debatten gesorgt, die J. K. Rowling rasch beendete: Sie habe in ihren Büchern nie behauptet, dass Hermine weiß sei. Die Kritiker zeigten sich jedenfalls begeistert, die „New York Times“ meinte gar, auf der Bühne käme Hermines empfindsame Art noch mehr zum Vorschein als im Film. Von einem „ergreifenden Ereignis“ schrieb der „Guardian“. „Es packt, es berührt, es macht Freude“, meinte „The Telegraph“. Vor 20 Jahren hat Harry Potter eine ganze Generation zum Lesen gebracht – vielleicht werde „Das verwunschene Kind“ dasselbe für das Theater tun, mutmaßte das US-Magazin „Variety“. Die Vorstellungen sind jedenfalls vollständig ausverkauft, die Aufführungsserie wird darum bis Dezember 2017 verlängert. Tickets sind ab kommender Woche wieder erhältlich. Wer lieber liest: Das Skript zum Stück kam in Großbritannien wenige Stunden nach der Premiere in die Buchhandlungen, in Österreich wurde es ebenfalls schon ausgeliefert. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.08.2016)

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