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"Privatmeinung": Auch SPÖ-Ministerium für Wahlärzte

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Die Forderung von SPÖ-Gesundheitssprecher Spindelberger nach Abschaffung des Wahlarzt-Systems stößt nun auch beim SPÖ-geführten Gesundheitsministerium auf Ablehnung.

Der Vorschlag von SPÖ-Gesundheitssprecher Erwin Spindelberger, das Wahlarzt-System abzuschaffen, stößt auch im SPÖ-geführten Gesundheitsministerium auf Ablehnung. Es handle sich um eine "Privatmeinung" Spindelbergers, hieß es aus dem Ressort am Mittwoch gegenüber der ORF-"Zeit im Bild". Ablehnung kam auch von ÖVP-Generalsekretär Peter McDonald.

Man sei sich der Problematik bewusst, dass immer mehr Personen die Betreuung bei Wahlärzten suchen, hieß es aus dem Gesundheitsministerium. Es könne aber keine Lösung sein, die Patienten zu bestrafen, indem man die Wahlarztkosten-Rückerstattung streicht.

ÖVP: "Undurchdachte Schnapsidee"

Ein deutliches Nein kam auch von ÖVP-Generalsekretär McDonald: "Ich bin ganz klar gegen den SPÖ-Vorschlag, die freie Arztwahl abzuschaffen", sagte er im Ö1-"Mittagsjournal". "Ich halte das für eine undurchdachte Schnapsidee", denn gerade viele Wahlärzte seien für Kassenpatienten notwendig für deren Versorgung. Auch ÖVP-Gesundheitssprecher Erwin Rasinger hatte sich zuvor bereits gegen den Vorschlag ausgesprochen: "Das, was man sich da einspart, kann man überhaupt nicht 1:1 umlegen in Planstellen. Netto schränkt man die Möglichkeiten für die Patienten ein." (>> mehr politische Reaktionen)

Die Ärztekammer ist ebenso strikt gegen den Vorschlag Spindelbergers. Dieser würde zu einer Verschärfung der Zwei-Klassen-Medizin führen, sagte Ärztekammer-Präsident Artur Wechselberger - und lediglich die Patienten treffen. Notwendig sei vielmehr die Schaffung von mehr Kassenstellen (>> mehr).

Sozialversicherungen: Wahlarztbereich in Modernisierung einbeziehen

 

Aus dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger hieß es in einem Statement man sei bereit, das System mit allen Beteiligten "entsprechend zu modernisieren und weiterzuentwickeln. Wobei auch der Wahlarztbereich in die Modernisierung des Gesundheitssystems miteinbezogen werden soll."

(APA)