Ein gesetzliches Verbot könne er sich nur dann vorstellen, wenn Bürger im Gegenzug in die staatliche Gebührenpolitik eingreifen dürfen, ätzte Erste-Bank-CEO Treichl.
Ein gesetzliches Verbot von Bankomatgebühren ist für die Chefs der Erste Group ein rotes Tuch. Erste-Privatkundenvorstand Peter Bosek nannte am Freitag eine derartige Einmischung der Politik "kompletten Schwachsinn".
Konzernchef Andreas Treichl könnte sich für politische Eingriffe in die Banken-Gebührenpolitik dann erwärmen, wenn die Bürger im Gegenzug das Recht hätten, in die staatliche Gebührenlandschaft einzugreifen. Da fiele ihm viel ein, vor allem bei Gemeindegebühren, ätzte der Banker am Freitag. Für die Erste sei die Einhebung von Bankomatgebühren von ihren Kunden kein Thema, wurde bekräftigt.
Der US-amerikanische Bankomatenbetreiber Euronet verlangt seit kurzem für jede Abhebung an einem seiner rund 70 in Österreich aufgestellten Bankomaten 1,95 Euro. Insgesamt gibt es hierzulande rund 8.500 Bankomaten. In der Folge hatte Sozialminister Alois Stöger ein gesetzliches Verbot von Bankomatgebühren per 1. Jänner 2017 auf die Agenda gehoben. Die Zustimmung vom Koalitionspartner ÖVP ist nicht in Sicht. Kommt das Verbot, müsste der Verfassungsgerichtshof darüber entscheiden, wenn sich Bankomatenbetreiber darüber beschweren.
(APA)