Das Programm liest Blogs und Chats mit und schickt die Inhalte für Marketing-Zwecke weiter. Während der Hersteller versichert, dass die Identität der Kinder geschützt sei, sehen Experten das ganz anders.
Das Jugendschutz-Programm Sentry Parental Control liest Nachrichten, Blogeinträge und Chats von Kindern mit. Die Aussagen der jungen User werden dann über ein System namens "Pulse" gebündelt und an Firmen verkauft, die sie für Marketing-Zwecke nützen. Damit sollen Unternehmen "einzigartige Informationen darüber erhalten, was Teenager sagen", wie Hersteller Echometrix in einer Presseaussendung erklärt.
Identität angeblich gesichert
In einem Gespräch mit Cnet versicherte Echometrix-Chef Jeffrey Greene, dass man niemals die Identität eines Kindes aufzeichnet. Man könne "nie und nimmer" nachverfolgen, wer die Aussagen, die durch "Pulse" gesammelt werden, getätigt hat. Die Sentry-Jugenschutzsoftware würde von sich aus bereits alle Eingaben von Kindern beobachten und nach unerwünschten Begriffen suchen. Auf der Website des Herstellers kann man "Pulse" deaktivieren.
Spyware statt Jugendschutz
Wie Cnet weiter berichtet dürfte bis auf "Sentry" sonst kein Jugendschutz-Programm Kinder dermaßen exzessiv überwachen. Für David Perry vom Sicherheits-Spezialisten TrendMicro erklärt, sollte Sentry bereits als Spyware kategorisiert werden. Selbst wenn das Unternehmen erklärt, man würde die Namen nicht nachvollziehen können, würden diese doch auch in den Chat-Nachrichten selbst auftauchen.
Sicher surfen
Viele Eltern installieren Jugenschutz-Programme auf den heimischen Rechnern. Damit soll gewährleistet sein, dass ihre Kinder nur auf Internet-Seiten unterwegs sind, die ihrem Alter entsprechen oder keine anzügliche Inhalte anzeigen. Vielen ist es wichitg, ihre Kinder "sicher surfen" zu lassen.
(db)