OMV nach Anteilsverkauf mit 168 Millionen Euro Verlust

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Eine Abschreibung beim Öl- und Gasprojekt Rosebank beschert dem Konzern im zweiten Quartal ein Minus in der Bilanz. Auch der Umsatz brach um 19 Prozent ein.

Nach einer am Dienstagabend bekannt gegebenen Wertberichtigung in Höhe von 530 Millionen Euro für den OMV-Anteil am Öl-und Gasprojekt Rosebank weist das österreichische Öl-und Gasunternehmen für das zweite Quartal 2016 einen Periodenverlust von 168 Millionen Euro aus - nach einem Überschuss von 209 Millionen Euro im Vergleichsquartal des Vorjahres.

Der Betriebserfolg drehte im Jahresabstand von 222 Millionen auf minus 300 Millionen Euro, wie die OMV am Mittwoch ad hoc mitteilte. Der Umsatz brach um 19 Prozent auf 4,614 Milliarden Euro ein.

In der ersten Jahreshälfte 2016 betrug der Betriebsverlust 253 Miollionen Euro, nach einem Ebit von 451 Millionen Euro in der ersten Jahreshälfte 2015. Der Periodenverlust betrug im Halbjahr 73 Millionen Euro, nach einem Überschuss von 372 Millionen Euro.

"Verkauf verschafft Spielraum"

Die OMV hatte zuvor überraschend bekannt gegeben, dass sie ihren 30-prozentigen Anteil am Öl- und Gasprojekt Rosebank in der britischen Nordsee an die kanadische Firma Suncor Energy verkaufen wird. Nach dieser Transaktion soll der OMV-Anteil an Rosebank bei 20 Prozent liegen. Vor Verkauf des 30-Prozent-Pakets fällt bei der OMV jedoch eine hohe Wertberichtigung von 530 Millionen Euro vor Steuern auf den Rosebank-Hälfteanteil an, die noch im 2. Quartal verbucht wird und dem Unternehmen nun eine deutlichen Quartalsverlust einbringt.

Der Verkauf "schafft für uns Spielraum", sagte OMV-Chef Rainer Seele am Mittwoch bei der Präsentation der Halbjahreszahlen. "Dieses Milliardenprojekt ist die größte Einzelinvestition der OMV in der Region, sie lastet schwer auf der OMV. Und die Entlastung tut uns wirklich gut."

Bei Rosebank handle es sich um ein Großprojekt mit Milliarden an Folgekosten, erklärte Seele. "Unser Anteil sinkt von 50 auf 20 Prozent, das bringt eine deutliche Entlastung des zukünftigen Cashflows." Beim Closing der Transaktion mit dem kanadischen Käufer Suncor erhält die OMV eine fixe Zahlung von 50 Mio. US-Dollar (derzeit 45,13 Mio. Euro), weitere bis zu 165 Mio. Dollar folgen abhängig vom Zeitpunkt der Investitionsentscheidung.

Neue Vorgaben für Kostensenkung

Das Ziel einer Kostensenkung von 100 Millionen Euro für 2017 werde man voraussichtlich schon heuer erreichen, teilte die OMV heute mit. Daher habe man sich ein neues Kostensenkungsziel von über 150 Mllionen Euro für 2017 (im Vergleich zu 2015) gesetzt. Die für 2016 ursprünglich geplante Investitionssumme von 2,4 Milliarden Euro wurde auf 2,2 Milliarden Euro reduziert.

Für das Gesamtjahr 2016 rechnet die OMV mit einem durchschnittlichen Brent-Ölpreis von 40 Dollar pro Fass. Auf dem europäischen Gasmarkt werde es weiterhin ein Überangebot geben, die Gaspreise an den europäischen Spotmärkten auf dem Niveau von Ende Juni 2016 bleiben.

Die Gesamtproduktion soll im Gesamtjahr leicht über 300.000 boe/d (Barrel Öl-Äquivalente pro Tag) liegen, wobei es in Rumänien Produktionsstillstände durch Wartungen geben wird, die Produktion in Norwegen aber durch den Produktionsbeginn in Feld Edvard Grieg auf über 60.000 boe/d gesteigert wird. Die Produktion in Libyen und im Jemen wird heuer nicht wieder aufgenommen.

(APA)

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