Thailands Opposition zu Terror: "Würden nie so ein Unheil anrichten"

APA/AFP/LILLIAN SUWANRUMPHA
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Die Partei der gestürzten Ministerpräsidentin Shinawatra wies nach den Anschlägen im Urlauberparadies jede Verantwortung von sich.

Nach den tödlichen Bombenanschlägen in thailändischen Urlaubsorten hat die Partei der gestürzten Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra jede Verantwortung von sich gewiesen. Entsprechende im Internet verbreitete Vorwürfe seien beleidigend und diffamierend, sagte der frühere Außenminister Noppadon Pattama am Samstag. Die Militärregierung hatte ebenfalls angedeutet, ihre Gegner könnten mit den Anschlägen etwas zu tun haben.

"Jeder frühere Ministerpräsident sorgt sich um das Land und würde nicht so ein Unheil anrichten", erklärte Pattama. Der Politiker saß sowohl im Kabinett von Yingluck Shinawatra, die 2014 von der Armee abgesetzt wurde, als auch in dem ihres Bruders Thaksin. Dieser war bei einem Militärputsch 2006 gestürzt worden.

Bei den Bombenanschlägen in international bekannten Ferienorten wurden am Donnerstag und Freitag insgesamt vier Menschen getötet. Bisher hat sich niemand zu den Taten bekannt. Wenige Tage zuvor hatten die Thailänder eine neue Verfassung angenommen, die von den Militärmachthabern vorgelegt wurde. Sie sieht Wahlen für Ende des kommenden Jahres vor. Experten zufolge sind Gegner der Junta und Aufständische im überwiegend muslimischen Süden unweigerlich in den Verdacht geraten, für die Anschläge verantwortlich zu sein. Die Bevölkerungsmehrheit in Thailand ist buddhistisch.

Bisher gibt es nach Polizeiangaben keine Festnahmen im Zusammenhang mit den Attentaten. Allerdings seien an den Tatorten DNA-Proben genommen worden, die nun mit Datenbanken aus den drei Provinzen im Süden abgeglichen würden. "Wir hoffen  heute oder spätestens am Sonntag eine Liste von Verdächtigen zu haben", sagte der stellvertretende Polizeichef.

In der Region kämpfen Separatisten seit mehr als einem Jahrzehnt gegen die Armee. In dem Konflikt sind 6500 Menschen getötet worden. Die Wähler in der Region hatten mehrheitlich gegen die neue Verfassung gestimmt.

(APA/Reuters)

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