Medal Race der 470er-Damen auf Donnerstag verlegt

Sailing - Women's Two Person Dinghy - 470 - Medal Race
Sailing - Women's Two Person Dinghy - 470 - Medal RaceREUTERS
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Vor Rio de Janeiro herrschte Windflaute

Wegen Flaute sind die Medaillenentscheidungen in den beiden 470er-Klassen bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro auf Donnerstag verlegt worden. Besonders anstrengend war die Wartezeit am Mittwoch für die Damen, wurden sie doch bereits auf das Wasser geschickt und mussten dort stundenlang in der brütenden Hitze ausharren. Für Lara Vadlau bitter, weil sie viel Zeit zum Nachdenken hatte.

Matthias Schmid/Florian Reichstädter als Gesamtsiebente und Lara Vadlau/Jolanta Ogar als Gesamtneunte mit dem entsprechenden Punkteabstand zu den Top drei haben jeweils keine Medaillenchance mehr. Als zweifache Weltmeisterinnen (2014, 2015) und zweifache Europameisterinnen (2014, 2016) sowie WM-Dritte von heuer waren die Damen absolute Medaillenanwärterinnen, die Enttäuschung über verpasstes Edelmetall ist riesig.

"Ich weiß nicht, was mit denen los ist. Wir brauchen zwei Minuten da raus, dann lassen sie uns drei Stunden warten. Segeln am Anfang nicht, wo es eigentlich ganz normale Bedingungen waren. Ich weiß nicht mehr, was ich sagen soll", sagte die 22-jährige Vadlau nach dem abgesagten und vertagten Medal Race. "Das war nicht meine Regatta, aber es geht weiter. Wir wissen noch nicht genau, wie der Plan ist, was wir jetzt tun. Wir werden in den nächsten Tagen analysieren."

Es sei nicht so lustig gewesen beim stundenlangen Warten auf dem Boot. "Da gehen dir natürlich einige Gedenken durch den Kopf. Aber es hilft nichts, da muss man durch." Es sei einfach die ganze Woche nicht gelaufen, die Britinnen hingegen hätten den Lauf ihres Lebens gehabt.

"Den hatten wir bei der EM, das war leider zu früh. Wir hatten eine Topplatzierung bei der WM, wahrscheinlich haben wir das Glück schon dort verbraucht. Wir konnten machen, was wir wollten. Wir sind einfach nicht auf den Punkt gekommen, außer als normale Bedingungen waren, da haben wir dann eh zugeschlagen."

Auch kritisierte sie den Tag, als sie rausgeschickt wurden, obwohl die Sturmfront kam. "Ich finde es schade, dass sie uns da Überlebenstraining machen haben lassen, und wir sind gekentert. Ich bin mir sicher, dass der Mast eine mitbekommen hat, denn so langsam wie gestern war ich in meinem Leben noch nie. Dann ist es wirklich schwer, auf hohem Niveau zu segeln", sagte Vadlau.

Es sei schwierig, das Ergebnis zu akzeptieren. "Du arbeitest vier Jahre darauf hin, hast bei allen Großereignissen eine Medaille gemacht und jetzt gerade nicht. Aber wir werden nicht aufgeben. Hoffentlich macht uns das nur stärker." Man habe nicht die beste Leistung abrufen können und Glück sei auch nicht dabei gewesen.

Bei all der Enttäuschung konnte sich Vadlau mit den Bronzemedaillengewinnern Thomas Zajac/Tanja Frank im Nacra 17 mitfreuen. "Wir sind froh, dass wir als Segler wenigstens eine Medaille geholt haben. Ich freue mich riesig für Tom und Tanja. Das zeigt halt die Olympischen Spiele. Tom und Tanja sind nie auf das Podest gefahren, wir immer. Jetzt ist es umgekehrt. Das Leben wird auch weitergehen."

Diagnose der am Dienstag zugezogenen Handverletzung gibt es weiterhin noch keine. Vadlau trägt Schiene, wollte aber noch am Mittwochabend das Spital zu Untersuchungen aufsuchen.

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