Kanadas Premier verteidigt Tragen von Burkinis

Kanadas Premier Justin Trudeau will sich Forderungen aus dem französischsprachigen Quebec nicht beugen.
Kanadas Premier Justin Trudeau will sich Forderungen aus dem französischsprachigen Quebec nicht beugen.REUTERS
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Trudeau fordert Respekt für individuelle Entscheidungen. Es gehe um die Akzeptanz Anderer wegen ihrer Unterschiede.

Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat das Tragen des Burkinis verteidigt, nachdem der muslimische Ganzkörperbadeanzug in mehreren französischen Badeorten verboten worden war. Trudeau forderte am Montag bei einer Pressekonferenz, dass der "Respekt der individuellen Rechte und Entscheidungen" "ganz oben im öffentlichen Diskurs" stehen sollte.

Forderungen von Politikern in der französischsprachigen Provinz Quebec nach einem Burkini-Verbot wies der liberale Politiker zurück. Kanada sollte "über die Toleranz hinaus gehen", sagte Trudeau. Toleranz bedeute lediglich, das Existenzrecht anderer zu akzeptieren, wenn sie "bei uns nicht zu sehr stören". Es gehe aber um "Akzeptanz" des Anderen nicht "trotz, sondern wegen der Unterschiede", sagte Trudeau.

In Frankreich hatten kürzlich Cannes, Nizza und andere Küstenstädte den Burkini im Namen der Trennung von Religion und Staat verboten und dies teilweise mit Verweis auf die jüngsten Terroranschläge begründet.

(APA/AFP)

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