Dudelsackspieler an Schimmelpilzen in Instrument gestorben

In den Dudelsack wird durch ein Mundstück Luft gepumpt, im Instrument kann sich durch die Feuchtigkeit der Atemluft Schimmel bilden.
In den Dudelsack wird durch ein Mundstück Luft gepumpt, im Instrument kann sich durch die Feuchtigkeit der Atemluft Schimmel bilden.APA/AFP/JEAN-SEBASTIEN EVRARD
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Britische Forscher ermittelten die Todesursache des 61-Jährigem Musikers und mahnen Spieler von Blasinstrumenten: "Regelmäße Reinigung ist wichtig".

Musizieren kann lebensgefährlich sein: Weil er sein Instrument jahrelang nicht gereinigt hat, ist ein Dudelsackspieler in Großbritannien im Alter von 61 Jahren gestorben. Laut einer in der Zeitschrift "Thorax" veröffentlichten Studie waren der trockene Husten und die Atemnot, die dem Musiker zu schaffen machten, auf Schimmelpilze in seinem Instrument zurückzuführen.

Auf die Idee, den Dudelsack zu untersuchen, kamen seine Ärzte nach der Rückkehr des Musikers von einem dreimonatigen Australien-Aufenthalt. Denn während der Reise hatte er das Instrument nicht dabei und fühlte sich deutlich besser. In Analysen wurden mehrere Pilzarten an verschiedenen Stellen des Dudelsacks entdeckt. Der Mann unterzog sich einer Behandlung, doch diese kam zu spät: Er starb im Oktober 2014.

In mehreren Teilen des Dudelsacks des Mannes fanden sich Schimmelkulturen.
In mehreren Teilen des Dudelsacks des Mannes fanden sich Schimmelkulturen.(c) Thorax Journal

Die Obduktion brachte große Risse in der Lunge zum Vorschein. Zum ersten Mal sei entdeckt worden, dass derartige Beschwerden auf das Einatmen von Pilzen aus einem Dudelsack zurückzuführen seien, heißt es in der Studie.

Es sei der erste diagnostizierte Fall von Hypersensitivätspneumonitis (einer Lungenentzündungs-Art), die durch einen Dudelsack ausgelöst worden ist. Die im Instrument entdeckten Schimmelarten waren schon länger dafür bekannt, die Lungenkrankheit auszulösen. Es habe aber schon Fälle von Krankheiten eines Saxofon-Spielers und eines Posaunisten gegeben. Sie konnten aber behandelt werden.

Eine deutliche Warnung an Musiker enthält der Bericht auch: "Spieler von Blasinstrumenten müssen verstehen, wie wichtig die regelmäßige Reinigung ist." Die Studienautoren raten auch Ärzten, bei der Diagnose von Hypersensitivätspneumonitis bei den Patienten nachzufragen, ob sie ein Blasinstrument spielen. Denn diese Krankheit wird immer von äußeren Einflüssen ausgelöst, manchmal könne es eben der Schimmelbefall des Instruments sein.

Andrew Bova vom Nationalen Dudelsack-Zentrum im schottischen Glasgow schwört auf die Reinigung mit einem Wattebausch nach jeder Nutzung. "So stellt sich gar nicht erst Feuchtigkeit ein", sagte er der BBC.

(APA/AFP/Red.)

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