Für sein neues Firmencredo muss sich Apple Sektenvergleiche gefallen lassen. Urteilen Sie selbst.
Unternehmensphilosophien in den USA sind grundsätzlich stark an Emotionen gekoppelt. Doch im Fall von Apple hinterlassen diese Worte anhand der in der Vergangenheit aufgetauchten Mitarbeiter-Berichte einen fahlen Beigeschmack.
So sorgte denn auch die neue Veröffentlichung nicht für die Reaktionen, die Apple erwartet hatte. Denn das Credo klingt vielmehr nach einem Gebet und spielt damit all jenen in die Hände, die Apple sowieso bereits als Sekte, denn als IT-Unternehmen bezeichnen.
Tief in den Emotionstopf gegriffen
Neu ist es ja nicht zu konstatieren, "das Leben der Kunden bereichern zu wollen". Auf diese Idee sind andere Marketingabteilungen auch schon gekommen. Bei Apple ist das erst der Anfang: "Wir sind hier, um Leben zu bereichern. Träumern dabei zu helfen Macher zu werden, um dabei zu helfen, dass Leidenschaften das menschliche Potenzial erweitern, um die beste Arbeit in unserem Leben zu vollbringen. [....] Wir werden zu einem Ort, an dem jeder willkommen ist. Jeder. Wir ziehen Kraft aus unseren Unterschieden." Hier der Text in Originalfassung:
Enriching lives
We are here to enrich lives. To help dreamers become doers, to help passion expand human potential, to do the best work of our lives. We give more than we take. From the planet, to the person beside us. We become a place to belong where everyone is welcome.
Everyone. We draw strength from our differences. From background and perspective to collaboration and debate. We are open. We redefine expectations. First for ourselves, then for the world. Because we’re a little crazy. Because “good enough” isn’t. Because what we do says who we are.
We find courage. To try and to fail, to learn and to grow, to figure out what’s next, to imagine the unimaginable, to do it all over again tomorrow. We believe our soul is our people. People who recognize themselves in each other. People who shine a spotlight only to stand outside it. People who work to leave this world better than they found it. People who live to enrich lives.
Das Online-Magazin "Chip" findet eindeutige Worte für das Firmencredo: "Und das ist so schrecklich, dass sich einem beim Lesen vor Fremdschämen die Fußnägel hochrollen". Es ist nicht die einzige Kritik, die sich weltweit zu dem neuen "Apple-Gebet" finden lässt.