Eishockey: Olympia-Qualifikation als Herkules-Aufgabe

ICE HOCKEY - AUT vs SVK, test match
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Teamchef Suhonen sah Verbesserung bei der Generalprobe - Favorit Deutschland ist zuversichtlich, Gastgeber Lettland hat einen neuen Teamchef.

Ohne Erfolgserlebnis im Gepäck ist die österreichische Eishockey-Nationalmannschaft am Montag von Oslo nach Riga geflogen, wo es von Donnerstag bis Sonntag um ein Ticket für die Olympischen Spiele 2018 in Pyeongchang/Südkorea geht. Drei Niederlagen in drei Testspielen sind nicht unbedingt Anlass zu Optimismus, Teamchef Alpo Suhonen und Kapitän Thomas Raffl sahen aber durchaus auch Positives.

Drei Spiele, drei Niederlagen und 3:15 Tore stehen gegen eine slowakische B-Auswahl und zweimal gegen Norwegen zu Buche. Beim 2:6 am Sonntag in Oslo war allerdings eine klare Leistungssteigerung zu erkennen, die Norweger machten erst mit drei Treffern in der Schlussphase alles klar. "Es gab viele positive Dinge, die wir aber bis Donnerstag noch weiter steigern müssen", resümierte Suhonen nach der Generalprobe.

Der Finne wird seinen endgültigen Kader erst am Dienstag bekanntgeben. Mit dabei sein werden jedenfalls die Verteidiger Dominique Heinrich und Stefan Ulmer, die von ihren Clubs nur für das Turnier freigestellt worden sind.

So wie der Teamchef blieb auch der Kapitän zuversichtlich. "Man hat bei uns eine deutliche Verbesserung gesehen", stellte Thomas Raffl nach der Sonntag-Partie fest. "Wir haben noch einige Trainingseinheiten in Riga vor uns, da werden wir uns noch einmal als Team zusammenspielen. Ich bin mir sicher, dass im ersten Spiel gegen Lettland von allen noch einmal eine Steigerung kommt."

Das wird auch nötig sein, um sich gegen die Gastgeber, den mit sieben NHL-Spielern anreisenden Turnierfavorit Deutschland und Japan durchzusetzen. Nur der Sieger qualifiziert sich für Olympia.

Österreich war allerdings auch vor dreieinhalb Jahren nur Außenseiter, holte sich aber das Ticket für Olympia 2014 in Sotschi. Die ÖEHV-Auswahl benötigte im Februar 2013 im abschließenden Spiel in Bietigheim-Bissingen gegen Deutschland einen Punkt, den sie mit einem 2:3 nach Verlängerung auch holte und so zum 13. Mal bei Olympia dabei war.

Deutschland hatte dagegen für Sotschi zum ersten Mal überhaupt eine Olympia-Qualifikation verpasst. Der DEB steht daher noch mehr unter Druck. Ein erneutes Scheitern würde einen weiteren erheblichen Imageschaden bedeuten, möglicherweise Fördergelder kosten und wäre ein herber Rückschlag für das Ziel, der bis 2026 das deutsche Männer-Eishockey in die Weltspitze führen will.

Teamchef Marco Sturm hat sieben NHL-Spieler zur Verfügung, darunter Stanley-Cup-Sieger Tom Kühnhackl von den Pittsburgh Penguins oder Riesentalent Leon Draisaitl (Edmonton Oilers). "Die Mannschaft ist nominell stark wie selten", sagte DEB-Präsident Franz Reindl.

Das lettische Team setzt auf einen großen Block von Dinamo Riga, das in der länderübergreifenden russischen KHL spielt. Mit Zemgus Girgensons (Buffalo Sabres) ist ihr einziger NHL-Stammspieler dabei, zudem sind in der vergangenen Saison auch Ronalds Kenins (8 Spiele für Vancouver Canucks) und Torhüter Kristers Gudlevskis (1 Spiel für Tampa Bay Lightning) auf Einsätze in der NHL gekommen. Als Teamchef wird nun Haralds Vasiljevs fungieren, nachdem Leonids Beresnevs am Sonntag überraschend aus persönlichen Gründen zurückgetreten ist.

(APA)

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