Wie Trump mit illegalen Migranten umgehen will

Donald Trump bei dem Wahlkampfauftritt in Arizona
Donald Trump bei dem Wahlkampfauftritt in Arizona(c) REUTERS (CARLO ALLEGRI)
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Der Republikaner will unter anderem eine von Mexiko finanzierte Grenzmauer bauen lassen und fordert absolute Null-Toleranz gegenüber kriminellen Ausländern, die illegal eingewandert sind.

US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat seine radikale Linie im Kampf gegen illegale Einwanderung bekräftigt. Unmittelbar nach einem von Missklängen überschatteten Besuch im Nachbarland Mexiko stellte der Republikaner einen Zehn-Punkte-Plan vor, der auf eine massive Verschärfung der US-Zuwanderungspolitik abzielt.

Trump kündigte die Abschiebung krimineller Ausländer an und schloss die Einbürgerung von Einwanderern ohne gültige Papiere aus. Der Republikaner wiederholte außerdem seine Forderung nach dem Bau einer Grenzmauer zu Mexiko, die übrigens Mexiko zahlen solle, immerhin kämen die Einwanderer ja von dort herüber.

"Wir wählen uns die Leute selbst aus"

"Wir werden den Kreislauf aus Amnestie und illegaler Einwanderung durchbrechen", sagte Trump am Mittwoch bei einem Wahlkampfauftritt in Phoenix im US-Staat Arizona. In der Rede stellte Trump, dessen Großvater einst aus Deutschland in die USA übersiedelt war, die Grundzüge seiner geplanten Einwanderungspolitik vor. Die Leute sollten jedenfalls "merken, dass sie sich nicht einschleichen, verstecken und warten können, bis sie anerkannt werden. Diese Zeiten sind vorbei." Es sei im übrigen "Amerikas Recht als souveräne Nation, selbst die Einwanderer auszuwählen, die am ehesten erfolgreich sein werden und die uns mögen."

Hier die zehn Punkte in Kürze:

(1) Bau einer Grenzmauer zu Mexiko auf Kosten des Nachbarlandes.

2) Beendigung moderater Haftzeiten für kriminell gewordene Einwanderer. Keine Politik des "catch and release" (einfangen und freilassen) mehr.

3) Null-Toleranz-Politik für illegal eingewanderte Kriminelle, wovon es zwei Millionen in den USA gebe.

4) Keine staatlichen Gelder für die mehr als 300 US-Städte wie San Francisco, die illegale Einwanderer aufnehmen.

5) Anweisungen der Obama-Regierung sollen kassiert, die Migrationsgesetze in voller Härte durchgesetzt werden.

6) Keine Visa mehr für Einwanderer aus Staaten, die kein strenges Screening-System für die Überprüfung vorsehen.

7) Herkunftsländer werden gezwungen, deportierte Einwanderer zurückzunehmen.

8) Komplettierung eines Systems zur biometrischen Visa-Erkennung - Menschen mit abgelaufenen Visa sollen sofort ausgewiesen werden.

9) Schwieriger Zugang für Einwanderer zu Jobs und Sozialleistungen in den USA.

10) Reform der Regelungen zur legalen Einwanderung, im Interesse der USA und der einheimischen Arbeiterschaft.

(apa/dpa)

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