"Magna-Deal erhält vor allem Jobs in Deutschland."
London (DPA/red.). Nach Belgien kommt nun auch aus Großbritannien Kritik am Magna-Deal. Dort wächst im Zuge der Übernahme von Opel durch Magna die Sorge um die britischen Werke der Opel-Schwestermarke Vauxhall. „Der Magna-Deal erhält zweifellos mehr Jobs in Deutschland als irgendwo sonst in Europa“, sagte der Chef der Gewerkschaft Unite, Tony Woodley.
Opel hat neben vier deutschen Werken auch Standorte in Österreich, Belgien, Polen und Großbritannien. Die deutsche Regierung nimmt 4,5 Mrd. Euro Staatshilfe in die Hand, um Opel zu retten. Staatshilfen dürfen laut EU-Recht nicht von Standorten abhängig gemacht werden. Weil das Werk in Antwerpen geschlossen werden soll, die deutschen Standorte aber nicht, hat sich Belgien bei der EU beschwert. Magna will europaweit 10.500 Stellen streichen, das wäre jede fünfte.
Woodley sieht einen großen Teil der Jobs in den beiden englischen Standorten Luton und Ellesmere Port in Gefahr. Noch arbeiten für die britische Opel-Schwester 5500 Menschen. Nach Schätzungen hängen daran 35.000 weitere Jobs, etwa bei Zulieferern.
Keine Garantien nach 2012
Vor allem die Aussichten des Werks in Luton sind düster. Magna soll zwar garantiert haben, bestehende Verträge bis 2013 berücksichtigen zu wollen, doch für die Zeit danach gab es keine Versprechen. Auch der britische Wirtschaftsminister Peter Mandelson hat nicht gesagt, wie lange ihm Magna eine Bestandsgarantie für beide Werke gegeben hat. Bis 2012 schrauben die Vauxhall-Beschäftigten in Luton für Renault Fahrzeuge zusammen. Doch das Abkommen zwischen Renault und der ehemaligen Vauxhall-Mutter General Motors sah vor, dass sich der französische Autobauer zurückziehen kann, falls Vauxhall– wie nun geschehen– in andere Hände fällt.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.09.2009)