Ungarn will österreichische Notverordnung akzeptieren

APA/HERBERT P. OCZERET
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Eine Rückweisung von Flüchtlingen an der Grenze werde Ungarn akzeptieren, aber keine Rücknahme, erklärte der ungarische Botschafter gegenüber dem "Kurier".

Ungarn will die umstrittene Notverordnung, die unter anderem eine Zurückweisung von Flüchtlingen an der Grenze ermöglichen soll, akzeptieren. "Wir wären nicht glücklich, aber wir werden es akzeptieren", sagte der ungarische Botschafter in Wien, Janos Perenyi, dem "Kurier". Zugleich bekräftigte er das kategorische Nein Budapests zur Rücknahme von Flüchtlingen aus Österreich.

Laut "Kurier" kommen derzeit 200 Flüchtlinge pro Woche aus Ungarn in Österreich an. Wien möchte diese Flüchtlinge auf Basis der Dublin-Verordnung an das Nachbarland zurückschieben, was Budapest zurückweist. Das Nachbarland argumentiert mit Blick auf Griechenland, dass keiner dieser Flüchtlinge in Ungarn erstmals EU-Territorium betreten habe.

Laut Perenyi ist es sinnvoller die serbisch-ungarische Grenze besser zu schützen als die österreichisch-ungarische. "Wenn wir in der EU bei der Sicherung der Schengen-Grenzen besser zusammenarbeiten, braucht man keine Notverordnungen", betonte der Diplomat, der auch die Ablehnung von EU-Flüchtlingsquoten durch seine Regierung bekräftigte.

(APA)

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