Der heimische Verband der Schaf- und Ziegenbesitzer sieht die wachsende Population der Wölfe in Österreich naturgemäß kritisch.
Die heimischen Schaf- und Ziegenbesitzer haben Angst vor dem "bösen Wolf". "Der Schutz der Nutztiere bei einer Wiederbesiedlung durch den Wolf ist eine große Herausforderung und nicht überall möglich", gab Johann Georg Höllbacher, Bundesobmann des Bundesverbands für Schafe und Ziegen (ÖBSZ), am Dienstag zu bedenken.
Seit einigen Jahren ist die Population des Wolfes in Mitteleuropa wieder im Wachsen begriffen. Auch in Allentsteig in Niederösterreich wurde zuletzt ein Wolfsrudel bestätigt, das Paar hat Nachwuchs bekommen. Während Umweltschützer jubeln, sieht dies die Landwirtschaft kritisch.
Der größte Teil der österreichischen 353.710 Schafe und 76.620 Ziegen wird während des Sommers auf Weiden und Almen gehalten. So seien sie für den Wolf leichte Beute - in Österreich wurden auch bereits verstärkt Nutztiere gerissen, so der ÖBSZ.
Wolf darf nicht bejagt werden
Der Schutz für den Wolf ist auf EU-Ebene geregelt, er darf nicht bejagt werden. Höllbacher fordert nun die Schaffung von Rahmenbedingungen, unter denen die Weidehaltung weiterhin möglich ist. "Wir sehen uns in unserer Existenz zunehmend bedroht", sagte Höllbacher.
Es müsse verstärkt in Herdenschutzmaßnahmen investiert werden, wozu es bereits zwei Pilotprojekte gibt: Einerseits werden verschiedene Elektrozäune erprobt, andererseits mit Behirtung und Herdenschutzhunden gearbeitet.
Diese Maßnahmen seien aber nicht für alle Betriebe geeignet und könnten zwar die Anzahl gerissener Tiere verringern, aber keinen hundertprozentigen Schutz bieten. Generell seien mehr Erfahrungen in der Praxis notwendig, um Maßnahmen auch effektiv umsetzen zu können. Der finanzielle Aufwand dafür würde sicher hoch sein, die Landwirte könnten dies nicht übernehmen, meinte Höllbacher.
(APA)