Hofer im ORF: "Ich bin natürlich reifer geworden"

Norbert Hofer
Norbert HoferAPA/ROLAND SCHLAGER
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Der FPÖ-Kandidat betont, "einsatzfähig" für das höchste Amt im Staat zu sein. Und schlägt eine Einheitsübersetzung für den Koran vor.

Er sei fit für das Amt des Bundespräsidenten, betonte der freiheitliche Kandidat Norbert Hofer am Mittwochabend in der ORF-Sendung „ZiB2“. Trotz seiner Gehbehinderung sei es ihm möglich, Langstreckenflüge zu absolvieren, meinte er auf eine entsprechende Frage von Moderator Armin Wolf. „Ich bin einsatzfähig.“ Dass er 2014 um Pflegegeld und die Gewährleistung einer Berufsunfähigkeits-Pension angesucht habe, rechtfertigte er mit einem „schweren Unfall nach dem Unfall“.

Angesprochen darauf, dass er in der Neuauflage des Wahlkampfes nun weitaus sanftere Töne anschlage als noch im ersten Ringen vor der Stichwahl – geradezu regelmäßig hatte er damals Situationen skizziert, bei deren Zutreffen er die Regierung entlassen würde – sagte er: „Ich bin natürlich reifer geworden.“ So habe er festgestellt, dass ein Bundespräsident „in der Wortwahl jemand sein muss, der Brücken baut und nicht trennt“. Auch sei er sicher, dass er es schaffen werde, ein überparteilicher Staatschef zu sein.

Trotz der nun aufgetretenen Pannen bei den Wahlkarten geht Hofer von einer ganz genauen Abwicklung des Urnengangs aus. „Dieses Mal wird alles passen", antwortete er auf eine Frage nach einer neuerlichen Anfechtung durch die FPÖ.

"Bräuchte einen Koran in einer Übersetzung"

Dass der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Zaid Raad al-Hussein, zum weltweiten Auftreten gegen rechtspopulistische Politiker aufgerufen hat und in seiner Ansprache auch Hofer erwähnt hat, nahm dieser betont gelassen. „Ich würde den Herrn gerne kennenlernen“, sagte er im ORF. Dann würde dieser sicherlich anders über ihn, Hofer, denken.

Mit dem Vorschlag von Geert Wilders, Vorsitzender der rechtspopulistischen Partij voor de Vrijheid, konfrontiert, wonach in den Niederlanden Moscheen geschlossen und der Koran verboten werden sollte, konnte der FPÖ-Politiker nichts anfangen. Er wolle nichts verbieten, betonte Hofer, allerdings: „Was man brauchen würde, wäre ein Koran in einer Übersetzung, damit es einen Text gibt, den man einsehen kann und verstehen kann.“ Konkret: eine offiziell anerkannte deutsche Version des Koran.

(hell)

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