Am Anfang stand ein schlichtes Garagentor

Staatspreis f�r Design 1997
Staatspreis f�r Design 1997(c) APA (Schiebel GMBH)
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Mit einer Fernsteuerung kam die zündende Idee.

Wien. Als Hans Georg Schiebel senior Anfang der 1950er-Jahre sein Unternehmen gründete, war von Drohnen keine Rede. Der Wiener bastelte an einem Garagentor, das sich ferngesteuert bedienen lässt. Bald erkannte er, dass man diese Fernsteuerung als Detektor einsetzen kann. Mit diesem Gerät war es etwa möglich, Verschüttete unter Lawinen zu orten.

1983 übernahm Hans Georg Schiebel junior die Geschäfte. Aus der Lawinensuche wurde allerdings ein Minensuchgerät. Dieses zählt seit Anfang der 1990er-Jahre zur Standardausrüstung der US-Armee.

Das Minensuchgerät AN-19/2 ist in Ländern wie Kambodscha, Ecuador, Laos, Vietnam, Kroatien und Bosnien im Einsatz. Es sind Einsätze unter schwierigsten Bedingungen. Die Männer stecken in schweren Schutzanzügen. Bei tropischen Temperaturen ist die Belastung so enorm, dass die Suchtrupps alle zehn bis 15 Minuten ausgetauscht werden müssen.

Wieder bastelte Schiebel an einer Lösung. Die Minensuche sollte von der Luft aus erfolgen, mithilfe eines ferngesteuerten Hubschraubers. Das erste Modell steht immer noch in der Werkstatt in Wr. Neustadt. „Der erste Motor war von einer Kettensäge“, erzählt Geschäftsführer Hannes Hecher.

2009 wurde der Camcopter als erstes unbemanntes Flugsystem auf der Paris Airshow präsentiert. Nur für die Minensuche ist er nach wie vor ungeeignet. (gh)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.09.2016)

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