Das Wahlkuvert ist kein "richtiges" Kuvert, sonder nur eine abgespeckte Lösung, sagt Patrick Grafl von der Österreichischen Kuvertindustrie.
Das umstrittene Wahlkuvert bei der Wiederholung der Bundespräsidentenwahl ist kein "richtiges" Kuvert, sonder nur eine abgespeckte Lösung, bei der drei Schichten Papier verklebt sind. Bei einem "richtigen" Kuvert werden hingegen noch die Ränder gefaltet und gestanzt, was für eine weit höhere Festigkeit sorgt, wie Patrick Grafl von der Österreichischen Kuvertindustrie am Freitag mitteilte.
Das Wahlkuvert hingegen sei "weder Fisch noch Fleisch". Der Herstellerfirma könne man keinen Vorwurf machen, diese würde mit höchster Qualität arbeiten, es würde eben an dem verwendeten "Leichtprodukt" liegen, das eine "Produktionsschwachstelle" habe.
Überkuvert könnte Abhilfe leisten
Eine Abhilfe sei technisch aber rasch möglich, zum Beispiel indem man die Wahlkuverts in ein Überkuvert steckt. Allerdings gelte es hier noch etliche rechtliche Fragen zu klären. Die Produktion der Überkuverts selbst würde nur drei bis vier Werktage dauern, meinte Grafl. Man stehe mit der Herstellerfirma der Wahlkuverts in engem Kontakt und sei bereit zu helfen, wo man könne.
Warum der Kleber nicht richtig halte, ließe sich so einfach nicht sagen, sagt Grafl. Dies hänge nämlich von vielen Faktoren ab.
Die Österreichische Kuvertindustrie liefert mit ihren 70 Mitarbeitern und einem Werk im burgenländischen Hirm die blauen Kuverts, die bei der "normalen" Stimmabgabe in der Wahlzelle benutzt werden. Nach Eigenangaben ist sie mit einer Jahreskapazität von über einer Milliarde Kuverts in Österreich Marktführer.
(APA)