Allein in Deutschland werden rund 4000 Opel-Beschäftigte ihren Job verlieren. Magna-Chef Siegfried Wolf kündigte an, bereits im Jahr 2015 mit Opel schwarze Zahlen schreiben zu wollen.
Wien (ag./red.). Seite an Seite traten Magna-Chef Siegfried Wolf und Sberbank-Chef German Gref am Montag in Frankfurt vor die Presse – mit dem Ziel, genauere Details zur Opel-Übernahme zu verkünden. Demzufolge wird Magna, wie bereits bekannt, 10.500 der 50.000 Arbeitsplätze in Europa streichen. Davon betroffen ist auch die britische Schwesternmarke Vauxhall. Allein in Deutschland werden rund 4000 Opel-Beschäftigte ihren Job verlieren.
An den vier deutschen Standorten sind rund 26.000 Arbeitnehmer für Opel tätig. Die Stilllegung des Werks in Antwerpen (Belgien) gilt als nahezu sicher.
Weiters kündigte Wolf an, bereits im Jahr 2015 mit Opel schwarze Zahlen schreiben zu wollen. Erst vor wenigen Tagen wetterte der ehemalige Continental-Chef Manfred Wennemer, dass Opel wohl bereits im kommenden Jahr den Gang zum Konkursrichter antreten werde.
Unterstützung für Russland
Die Vertragsunterzeichnung mit General Motors dürfte in den kommenden ein bis zwei Wochen stattfinden, so Wolf. Das Closing könnte Mitte oder Ende November erfolgen.
Wolf wies die Vorwürfe des Opel-Treuhänders Dirk Pfeil zurück, dass 600 Millionen Euro der deutschen Staatshilfen (in Höhe von 4,5 Milliarden Euro) nach Russland abfließen werden. Richtig sei aber, so Wolf, dass das neue Unternehmen 170 Millionen Euro für nötige Investitionen nach Russland überweisen wird. Die Staatshilfen will Wolf so schnell wie möglich refundieren.
Zum kanadischen Markt wird Opel erst in zwei, zum chinesischen in fünf Jahren Zugang haben. Keine Autos wird Opel in Südkorea und den USA verkaufen dürfen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.09.2009)