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Nicht genügend

Nicht genügend: Prominente Sitzenbleiber

Comedians, Schriftsteller, Erfinder und Politiker: Diese Persönlichkeiten mussten eine Klasse wiederholen. Manche sogar mehr als nur einmal. Von Niki Lauda bis Edmund Stoiber.
15.09.2009 um 13:09
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Das Sitzenbleiben wird in Österreich weitgehend abgeschafft und und in der Oberstufe durch ein Modulsystem ersetzt - zwei Fünfer darf man künftig durch einzelne Prüfungen ausbügeln. Das wird vielen Schülern einen Schandfleck im Lebenslauf ersparen. Dass Sitzenbleiben aber kein Weltuntergang sein muss, beweisen folgende Beispiele...
(c) FABRY Clemens
"Bei den Laudas bleibt keiner sitzen, drohten seine Eltern. Ex-Rennfahrer Niki Lauda passierte es trotzdem. Und zwar gleich zwei Mal. Seinem späteren Erfolg taten die "verlorenen Jahre" am Wiener BG 19 und der darauf folgende, mäßig erfolgreiche Besuch einer Maturaschule keinen Abbruch ("Ich hab mich immer nur für Autos interessiert").
(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ xpb.cc)
Für den Künstler André Heller war die gesamte Schulzeit ein einziges Sitzenbleiben und Schulewechseln. Ein Trauma hat er nicht davongetragen. "Jede Minute, in der ich Schule schwänzte, war ein Gewinn." Die Zeit sei wertvoller gewesen für ihn als jeder Unterricht "mit Lehrplan, dessen Inhalte mir nichts brachten."
(c) APA/HERBERT PFARRHOFER (HERBERT PFARRHOFER)
Auch der steirische Landeshauptmann Franz Voves drehte eine Ehrenrunde. Er verbrachte seine Zeit lieber am Eislaufplatz. Mit der österreichischen Nationalmannschaft nahm er an 75 Spielen, an sieben Weltmeisterschaften und an den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck teil.
(c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER)
Gute Schulnoten sind für einen Diktator offenbar entbehrlich: Kim Jong-un soll seinen Vater Kim Jong-il als nordkoreanischer Staatschef beerben. In der Schweizer Eliteschule fiel der Sohnemann bei Prüfungen aber angeblich durch. Er verließ die Schule ohne Abschluss - und musste an einer staatlichen Schule in Nordkorea weiterbüffeln.
(c) AP (Yao Dawei)
Man kennt sie als Konsulin Buddenbrook oder als Kommissarin Rosa Roth: Die Schauspielerin Iris Berben legte jedoch weniger Wert auf einen makellosen Lebenslauf. Sie flog als Jugendliche dreimal von der Schule. Mit 17 wollte kein Internat sie mehr aufnehmen, sie hat keinen Abschluss.
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Der britische Staatsmann Winston Churchill hasste die Schule. Das extrem autoritäre System der Eliteschmieden war ihm zuwider, er blieb mehrfach sitzen. Er bezeichnete die Schule als die "ödeste und unfruchtbarste Zeit" in seinem Leben.
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Harald Schmidt kann man sich auch als Streber vorstellen. Tatsächlich fiel er am Hölderlin-Gymnasium in Nürtingen durch. Er musste die 12. Klasse wiederholen.
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Schon seit 2001 regiert Klaus Wowereit (SPD) Berlin. In seiner Schulzeit war er nicht so erfolgreich. Eine Ehrenrunde blieb ihm nicht erspart.
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Schon der erste Kanzler des Deutschen Kaiserreiches war ein Sitzenbleiber. Otto von Bismarck war aber auch der Erschaffer des Sozialversicherungs-Systems.
Selbst ein späterer Vorzeige-Schriftsteller und Nobelpreisträger ist vorm Sitzenbleiben nicht gefeit. Der „Zauberer“ Thomas Mann schaffte die Mittlere Reife erst im zweiten Anlauf
Auch über Albert Einstein wird gesagt, dass er in Mathematik nur schlechte Noten schrieb und deshalb ein Jahr wiederholen musste. Das ist allerdings nicht wahr. Das Physikgenie verließ lediglich mit 15 das Münchner Gymnasium und maturierte erst auf Umwegen.
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Werbe-Ikone Verona Pooth machte nie einen Schulabschluss. Sitzengeblieben ist zwar im engeren Sinne nicht, sie hat aber eine Klasse freiwillig wiederholt.
Wenig überraschend musste auch Otto eine Ehrenrunde drehen. In vier Fächern hatte der Komiker Probleme: Neben Mathe, Englisch und Latein auch in Religion.
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Der bayerische Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber zu seiner Ehrenrunde: "Als ich in der siebten Klasse wegen Latein sitzenblieb, hat meint Vater geschimpft: 'Edmund, du bist faul!' und mir verboten, Fußball im Radio zu hören und jeden Tag auf den Fußballplatz zu gehen. Das hat mich getroffen."
Der Schriftsteller Hermann Hesse verzauberte Generationen von Jugendlichen. In der Schule gehörte Hermann Hesse allerdings nicht zu den besten. Er blieb einmal sitzen.
Der österreichische Schriftsteller und Dramatiker Franz Grillparzer hasste als Kind die Schule. Er ist sitzengeblieben und hat sich Prüfungsfragen erschlichen.
Thomas Edison war als Erfinder ein Genie. In seiner Schulzeit galt er nicht als Leuchte. Er musste eine Ehrenrunde drehen.
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Jürgen Fliege, als Fernsehpfarrer bekannt geworden, blieb sogar dreimal sitzen. Das machte ihm damals stark zu schaffen: "Das ist ja eine Zeit, in der man seinen Stellenwert bei Mädchen einordnet. Da hatte ich es auch ganz schwer."
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Der deutsche Bundespräsident Christian Wulff (CDU) wiederholte die 10. Klasse wegen Englisch und Französisch.
(c) AP (Michael Sohn)
Schauspieler Uwe Ochsenknecht wiederholte drei Klassen des Ludwig-Frank-Gymnasiums in Mannheim. Er mochte den Musikunterricht.
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Auch Comedian Dirk Bach wiederholte drei Klassen und hat alle Details seiner Schulzeit vergessen. "Für meine Eltern war es schwerer als für mich", sagte er.
(c) EPA (JENS KALAENE)
Der irische Dramatiker George Bernhard Shaw besuchte nur ein paar Jahre lang die Schule – und ließ kein gutes Haar an ihr. "Das Erziehungssystem ist ein Betrug. Am Ende ihrer zehnjährigen Ausbildung sind die Leute nicht einmal imstande, ihre eigene Muttersprache zu gebrauchen", sagte er.

Im Bild: Julie Andrews im Musical "My Fair Lady", das auf Shaws Stück "Pygmalion" basiert.
(c) AP
Sitzengeblieben ist der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (übrigens Doktor der Biologie) nicht. Allerdings nur, weil er einmal den Nachzipf bestand.

Wie es Häupl und anderen österreichischen Promis und Politikern in der Schule erging, hier:

Streber und Fünferkandidaten von Lugner bis Scheuba.

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