Die Schüler werden in Holzbungalows unterrichtet. Tausende Menschen sind immer noch obdachlos. Straßen und Gebäude würden weiterhin einstürzen, so der Bürgermeister.
In der Erdbebenregion in Mittelitalien hat am Dienstag das Schuljahr nach Plan begonnen. Wie die Regierung versprochen hatte, wurden in Amatrice, dem Epizentrum der Erdstöße vom 24. August mit 295 Todesopfern, sowie in anderen schwer beschädigten Gemeinden Holzbungalows aufgestellt, die als Klassenzimmer dienen.
"Danke all jenen, die es möglich machten, dass die Schule von Amatrice heute wieder öffnen konnte. Wir stehen erst am Anfang, der Weg ist noch lang, doch heute ist ein wichtiger Tag", twitterte der italienische Premier Matteo Renzi am Dienstag. Der Ministerpräsident berichtete, dass seine Regierung vier Milliarden Euro in die Sicherheit von Schulgebäuden investiert habe. "Es bleibt aber noch sehr viel zu tun", sagte der Regierungschef.
Tausende weiterhin obdachlos
4500 Menschen sind nach dem Erdbeben zwischen den Regionen Latium und Marken obdachlos. Sieben Monate werden vergehen, bis die ersten schlüsselfertigen Wohneinheiten geliefert werden können, berichtete Italiens Zivilschutzchef Fabrizio Curcio.
"Abgesehen von den Landwirten haben die meisten Obdachlosen beschlossen, in Hotels zu ziehen", berichtete der Bürgermeister von Accumoli, Stefano Petrucci. Mit Amatrice zählt Accumoli zu den Gemeinden, die beim Beben die größten Schäden erlitten haben. Die Regierung zahlt einen Beitrag für Obdachlose, die in Hotelzimmer oder Mietwohnungen ziehen.
Der Bürgermeister von Amatrice, Sergio Pirozzi, klagte über die katastrophale Lage in seiner Gemeinde, in der es alleine mehr als 220 Todesopfer gab. "Hier muss alles neu aufgebaut werden. Straßen und Gebäude stürzen weiterhin ein", berichtete er. Er appellierte an die Öffentlichkeit, Amatrice nicht im Stich zu lassen.
(APA)