Keine Bank sollte so groß sein, dass man ihren Zusammenbruch auf jeden Fall verhindern muss, sagt Finanzhistoriker Niall Ferguson. "Die Citigroup sollte es nicht geben, die Bank of America ist zu groß", so Ferguson.
Ein Jahr nach der Pleite der US-Großbank Lehman Brothers hat der Finanzhistoriker Niall Ferguson gefordert, gegen zu große Banken vorzugehen. Dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe) zufolge sagte der Wissenschaftler: "Die Citigroup sollte es nicht geben. Bank of America ist zu groß." Keine Bank sollte so groß sein, dass man ihren Zusammenbruch auf jeden Fall verhindern muss (englisch: "to big to fail").
Größtes Risiko: "Neuer Fall Lehman"
Der schottische Wissenschaftler, der in Havard in den USA lehrt, sagte der Wirtschaftszeitung weiter: Nichts kann rechtfertigen, wenn Investmentbanken heute, abgesichert durch Steuergelder, mit riskanten Geschäften hohe Profite einfahren." Ferguson warnte, das größte Risiko der Krise sei ein neuer Fall Lehman. "Wenn es nicht zum Untergang weiterer Banken kommt, wird sich der Schuldenberg von den Bankbilanzen auf die nationalen Haushalte verlagern."
In diesem Falle würde sichtbar werden, welche Regierungen finanzielle Verpflichtungen eingegangen seien, die sie nicht erfüllen könnten. "Irland gehört ganz oben auf die Liste", betonte Ferguson.
(Ag.)