Der Ex-Kommissionspräsident beschwert sich in Brief an seinen Nachfolger Juncker, der ihn künftig als Lobbyisten behandeln will.
Der frühere EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat sich über das Vorgehen Brüssels wegen seiner Anstellung bei der US-Investmentbank Goldman Sachs beschwert. Die gegen ihn von der Kommission ergriffenen Schritte seien "diskriminierend", schrieb der Portugiese in einem Brief an seinen Nachfolger Jean-Claude Juncker, welcher der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag vorlag. Barroso bestritt darin, dass ihn die US-Bank nur angestellt habe, um sie zum britischen EU-Austritt zu beraten.
Goldman Sachs hatte im Juli mitgeteilt, den ehemaligen portugiesischen Ministerpräsidenten als Berater und "Präsident ohne Geschäftsbereich" anzustellen. Die EU-Kommission kündigte darauf Anfang der Woche an, Barroso bei Besuchen protokollarisch nicht mehr als Ex-Präsidenten zu behandeln, sondern als normalen Lobbyisten. Zudem soll sich das Ethikkomitee der Behörde nun mit dem Fall befassen und mögliche Interessenskonflikte prüfen.
(APA)