Wrabetz-Wunschzettel fürs Gesetz

Änderungen im ORF-Direktorium stehen nicht unmittelbar bevor.

Einheit, Unabhängigkeit – und mehr Geld: So wies ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz in einem Pressegespräch am Montag noch einmal auf die ihm wichtigsten Punkte eines neuen ORF-Gesetzes hin. Donnerstag findet zu dem Thema eine Enquete im Parlament statt. Wrabetz wünscht sich die Refundierung jener Gebühren, die sozial schwache Haushalte nicht bezahlen müssen – ca. 60 Millionen Euro. „Die stehen uns zu, wie der Bahn oder Telekom“, so Wrabetz.Die Umwandlung von TW1 in einen öffentlich-rechtlichen Kultur- und Infokanal steht auch auf Wrabetz' Wunschzettel. Derzeit wird der als Privatsender vom ORF „mit einem Minigewinn geführt“ – das habe aber wenig Sinn, so Wrabetz.

Änderungen in der Geschäftsführung (etwa auf Direktorenebene) schließt Wrabetz nicht aus – allerdings: „Es muss sich nicht gleich mit dem Gesetz (das zum Jahreswechsel erwartet wird, Anm.) etwas ändern.“ Auch für die Stiftungsratssitzung am 24. September hat er keine Pläne, Direktoren zu wechseln. Die Wahl des Publikumsrats, die bis Februar durchgeführt werden muss (wenn sich die Gremienstruktur bis dahin nicht verändert), kostet laut Wrabetz zirka eine Million Euro. Auch beim Wahlmodus könnte sich mit der Gesetzesnovellierung etwas ändern. trick

Zum Thema: Mittwoch, 20.15h, Puls4: „TV Arena“; 23.00h, ORF2: „Club2“

Donnerstag, 22.30h, ORF2: „Runder Tisch“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.09.2009)

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