ÖPC-Asse räumen in Rio ab

Dressurreiter Pepo Puch
Dressurreiter Pepo PuchREUTERS
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Dressurreiter Peppo Puch holte Einzel-Gold, Schwimmer Andreas Onea eroberte Bronze über 100 m Brust. Davor hatten die Handbiker Alexander Frühwirth und Walter Ablinger im Zeitfahren jeweils Silber gewonnen.

Nach Tagen des Wartens und der Erlösung am Montag durch Bronze von Tischtennisspieler Krisztian Gardos haben Österreichs Sportler am Mittwoch bei den XV. Paralympics in Rio de Janeiro kräftigst zugeschlagen. Nach je einmal Gold und Bronze sowie zwei Silbernen hält das ÖPC-Team vor den letzten vier Wettkampftagen bei gesamt fünf Medaillen. Das erste rot-weiß-rote Gold holte Dressurreiter Pepo Puch.

Damit wiederholte der 50-Jährige seinen Einzeltriumph von London 2012 in der Dressur Grade IB. "Es ist ein überwältigendes Gefühl, einfach unglaublich und kaum zu fassen", jubelte der Steirer. "Es hat alles gepasst. Genauso, wie wir uns das vorgestellt haben. Ich kann mein Glücksgefühl kaum beschreiben." Puch hatte seinen neuen Hengst Fontainenoir als gewissen Unsicherheitsfaktor gesehen, doch es kam anders. "Er ist noch nie so gut gegangen", sagte der Grazer.

Die Silbermedaillen gewannen die Handbiker Thomas Frühwirth und Walter Ablinger innerhalb von nur 20 Minuten im Zeitfahren. "Ich bin überglücklich", meinte der 35-jährige Frühwirt nach seinem Erfolg in der Klasse H4 strahlend. "Meine Saison war bisher nicht so gut, ich habe ein bisserl an mir gezweifelt. Vorgestern hab ich gedacht, das wird nix, gestern dann vielleicht doch, und heute ist alles für mich aufgegangen."

"Ich bin brutal zufrieden"

Ablinger gewann in der H3-Kategorie einen Dreikampf um Platz zwei. Silber, Bronze und "Blech" lagen letztlich nur rund eine Sekunde auseinander. "Ich bin brutal zufrieden", jubelte der 47-jährige Oberösterreicher. "Wir haben 20.000 Euro in dieses Gerät investiert - es scheint sich auszuzahlen." Für beide ÖPC-Athleten gibt es noch Medaillenchancen am Donnerstag im Straßenrennen und am Freitag im Teambewerb. "Vielleicht ist Silber ja auch die Vorstufe zu Gold", meinte Ablinger voll Zuversicht.

Wolfgang Schattauer, Paralympics-Sieger von Peking 2008, wurde im Zeitfahren der Klasse H2 Siebenter. Wolfgang Eibeck, Österreichs Fahnenträger bei der Eröffnung der Spiele, hielt in der Klasse C5 gut mit, konnte aber in die Medaillenentscheidung nicht eingreifen. Der in Tulln geborene Wiener belegte bei seinen siebenten Paralympischen Spielen wie schon in London den 6. Platz.

Mit Bronze klappte es bei Schwimmer Andreas Onea, nachdem er 2008 Sechster und 2012 Vierter geworden war. Über 100 m Brust sicherte sich der Niederösterreicher auf den letzen Metern Rang drei. In 1:14,44 Minuten musste sich der 24-Jährige nur Oscar Saluero Galisteo (ESP) und Federico Morlacchi (ITA) geschlagen geben. "Ich bin so unglaublich glücklich. In London war ich drei Zehntel hinter Bronze, jetzt habe ich Bronze um drei Zehntel gewonnen - ich kann meine Gefühle kaum beschreiben."

"Wir haben zu viele Satzbälle ausgelassen"

Im Tischtennis-Teambewerb verloren Stanislaw Fraczyk und Gardos im Achtelfinale gegen die Niederländer Bas Hergeling und Gerben Last 1:2. "Das Doppel war leider entscheidend", analysierte Gardos das Fünfsatzmatch. "Wir haben zu viele Satzbälle ausgelassen." Im ersten Einzel hatte Gardos sein Match gegen Hegeling zwar nach 0:2-Rückstand noch zum 3:2-Sieg gedreht, doch Fraczyk unterlag Last 0:3.

Segler Sven Reiger wurde in der dritten Wettfahrt Sechster, in der vierten Fünfter und in der fünften Siebenter. Der Burgenländer hält sich im Gesamtklassement sehr konstant und liegt derzeit auf Rang 8. Eine Medaille rückt jedoch langsam außer Reichweite. Rennrollstuhlfahrer Thomas Geierspichler musste auf sein Antreten über 1.500 m wegen einer Viruserkrankung mit Harnwegsinfekt verzichten. Damit bleibt es für den Salzburger bei Paralympics bei zweimal Gold, dreimal Silber und viermal Bronze.

(APA)

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