Barclays: Lehman-Milliarden illegal angeeignet?

Barclays am einstigen Lehman-Sitz in New York City
Barclays am einstigen Lehman-Sitz in New York City(c) AP (Diane Bondareff)
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Nach der Lehman-Pleite wurde die US-Investmentsparte hastig an die britsche Bank Barclays verkauft. Nun klagt der Sachverwalter, dass sich die Briten Milliarden illegal von Lehman-Kunden angeeignet hätten.

Ein Jahr nach der Pleite erhebt die insolvente US-Investmentbank Lehman Brothers schwere Vorwürfe gegen den Rivalen Barclays. Die britische Bank habe sich deutlich mehr Lehman-Vermögenswerte angeeignet als vom Insolvenzgericht genehmigt. Dadurch habe Barclays zusätzlich 8,2 Mrd. Dollar (5,6 Mrd. Euro) gewonnen, klagte Lehman am Dienstag laut Gerichtsunterlagen.

Lehman-Gelder illegal angeeignet?

Nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers vor rund einem Jahr hatte Barclays in einem hastig arrangierten Geschäft die US-Investmentsparte des Instituts übernommen. Nach Ansicht von Lehman konnten sich die Briten die zusätzlichen Vermögenswerte in späteren Verhandlungen mit der US-Bank auch deshalb sichern, weil sie Lehman-Managern lukrative Jobs im eigenen Konzern anboten.

Der für die Lehman-Abwicklung zuständige Sachverwalter klagt, Barclays habe sich so Milliarden von Lehman-Kunden illegal angeeignet. Ein Richter hatte kürzlich einer Untersuchung des Verkaufs zugestimmt.

Barclays weist Vorwürfe zurück

Barclays wies die Vorwürfe zurück und sprach von einer opportunistischen Klage. "Nun beginnt sich die Wirtschaft zu erholen und der Lehman-Sachverwalter will das Geschäft basierend auf haltlosen Argumenten nachverhandeln", erklärte die Bank in einer Stellungnahme.

Barclays baute seinen Gewinn zuletzt aufgrund florierender Geschäfte in der Investmentsparte deutlich aus, wozu auch die übernommenen Lehman-Abteilung beitrug.

(Ag.)

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