Hannes Arch hätte nicht fliegen dürfen

Die Unfallstelle am Tag nach dem Crash
Die Unfallstelle am Tag nach dem CrashAPA/EXPA/JFK
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Im Nationalpark Hohe Tauern gilt ein strenges Nachtflugverbot, bei Verstoß droht sogar der Verlust der Pilotenlizenz. Kunstflieger Hannes Arch verunglückte dort vor einer Woche tödlich - bei einem Nachtflug.

Der österreichische Air-Race-Pilot Hannes Arch hat in der Nacht seines Hubschrauberabsturzes im Glocknergebiet vor einer Woche gegen ein Flugverbot verstoßen. Aus Naturschutzgründen sind im Nationalpark Hohe Tauern nämlich Flüge nach 16 Uhr nicht erlaubt. Arch ist allerdings erst nach 21 Uhr losgeflogen, bevor es zum tödlichen Unfall kam. Albert Kreiner, der Leiter der Abteilung 7 des Landes Kärnten, bestätigte einen entsprechenden Bericht der "Kleinen Zeitung".

"Die Elberfelder Hütte, die Arch mit Lebensmitteln beliefert hat, befindet sich in der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern. Da gelten besonders strenge Regeln", sagte Kreiner. Ihm sei kein einziger Verstoß gegen das Nachtflugverbot bekannt, so Kreiner - denn in so einem Fall drohen hohe Strafen. "Bereits beim ersten Verstoß dagegen droht einem Piloten sogar der Verlust der Pilotenlizenz. Das ist natürlich ein kostbares Gut, weshalb sich ja auch alle daran halten."

Arch müsse von diesem Verbot auf jeden Fall gewusst haben, so Kreiner: "Für die Erlaubnis zur Belieferung der Hütte hat Arch ja ein klassisches Behördenverfahren durchlaufen. Dabei hat er den strengen Auflagen ausdrücklich zugestimmt. Noch dazu war Arch ja ein profunder Kenner der Materie, der auch über die Regeln Bescheid gewusst hat."

An Felswand zerschellt

Arch war in der Nacht auf vergangenen Freitag (9. September) bei dem Hubschrauberabsturz in der Nähe der Elberfelder Hütte im Großglocknergebiet in Kärnten ums Leben gekommen. Ein zweiter Hubschrauberinsasse wurde beim Absturz schwerst verletzt, bestätigte die Polizei. Die Ursache des Hubschrauberabsturzes ist weiterhin unklar. Kurz nach dem Start bei der Elberfelderhütte auf 2.300 Metern Seehöhe zerschellte der Hubschrauber an einer Felswand und blieb in steilem Gelände liegen.

APA

>> Bericht der "Kleinen Zeitung"

(APA)

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